Typischer Tagesablauf:
Ich bin meist etwas früher gekommen und habe die ersten Blutabnahmen gemacht. Allerdings erst nachdem ich nachgefragt habe, ob ich das denn nicht auch mal machen dürfe - von selbst wurde mir diese Aufgabe nicht zugetragen. Nach der anschließenden Frühbesprechung mit Intensivvisite konnte ich mich frei zwischen Station, Notaufnahme und der Endoskopie (vor allem Gastro- und Koloskopie, ab und zu auch ERCP und Bronchoskopie) bewegen und mir immer das spannendste aussuchen ;). Erklärungen gab es vor allem bei den Oberärzten und dem Chefarzt in der Endoskopie. Auf Station, bei den Assistenzärzten, war es leider nicht immer so einfach. Sie haben ihr bestes versucht und bei manchen habe ich wirklich etwas gelernt, aber ein Teil hatte doch mit sprachlichen Barrieren zu kämpfen und musste zunächst mir der Stationsarbeit zurechtkommen. Deshalb waren die Visiten teilweise etwas unergiebig für mich. Ich wurde eher beim Schreiben der Briefe zu Rate gezogen, damit diese grammatikalisch korrekt erstellt wurden. Auch die Zeit in der Notaufnahme war stark abhängig von der jeweiligen Besetzung. Einige Assistenzärzte ließen mich aber zunächst mituntersuchen und später selbst Anamnesen und Untersuchungen machen und kontrollierten danach meine Ergebnisse. Nach der Mittagsbesprechung war kurz Zeit für das Mittagessen in der Cafeteria. Am Nachmittag standen dann häufig noch Ultraschall oder Punktionen an. Auch hier wurde einiges erklärt und ich regelmäßig selbst schallen, was eine gute Erfahrung war. Je nachdem wie viel am Nachmittag los war, ging ich zwischen 15:00 und 16:30 Uhr.
Das Team war insgesamt nett und auch zur Pflege konnte man ein gute Verhältnis aufbauen. Schade war nur, dass viele Ärzte im Urlaub waren. Das Krankenhaus ist mit etwas mehr als 100 Betten recht klein - für meinen Geschmack etwas zu klein, deshalb wurde mir zum Ende hin doch etwas langweilig.
Freizeit:
Otterndorf liegt an der Elbmündung in der Nähe von Cuxhaven. Es ist eine süße kleine Stadt mit Schwimmbad und einem guten Eiscafe, die sich wirklich für einen Erholungsurlaub eignet. Alle wesentlichen Einkaufsmöglichkeiten hat man vor Ort. Zur Innenstadt und zum Strand waren es nur einige Minuten. Und so war fast täglich am Strand joggen. Das habe ich in der Zeit auch sehr genossen. Nur gibt es sonst nicht allzu viele Freizeitmöglichkeiten, so dass es mir alleine teilweise etwas langweilig wurde. Gut dass ich so viel Besuch hatte :)
Es war meine erste Famulatur und dafür hat sich das Krankenhaus auch prima geeignet um Strukturen und Abläufe kennen zu lernen. Bei einem Haus dieser Größe kann an natürlich keine super spannenden Krankheiten erwarten, aber wenn man keine zu hohen Erwartungen darin setzt kann man mit ein bisschen Engagement durchaus einen netten Monat dort verbringen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 3 Monate vorher beworben. Das war soweit genügend Zeit auch um noch in einem der Appartments des Krankenhauses unterzukommen.