Famulatur Gynäkologie in Klinikum rechts der Isar (8/2012 bis 9/2012)

Krankenhaus
Klinikum rechts der Isar
Stadt
Muenchen
Station(en)
4/1 - 4/3, Kreißsaal
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
8/2012 bis 9/2012
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Bei dieser Famulatur rotierte ich nach je 1 Woche zwischen den Stationen 4/1, 4/2, 4/3 und dem Kreißsaal.
Die Stimmung auf den Stationen war insgesamt sehr angespannt, und starke hierarchische Strukturen machten sich unangenehm bemerkbar, vor allem bei der Frühbesprechung und auf den Stationen 4/2 und 4/1: Von manchen Ärzten wurde man einfach ignoriert. Andere, überforderte Assistenzärzte litten nicht nur unter Überarbeitung, sondern auch unter der subtil konkurrenzträchtigen Stimmung auf der Station, welche auch für die Famulanten deutlich spürbar war.
Auch das Arzt-Patienten-Verhältnis ließ hier je nach Arzt zu wünschen übrig und wirkte teilweise kalt und unpersönlich. Gleich in den ersten Tagen schlackerten mir die Ohren, als nach einer Untersuchung von einer jungen Assistenzärztin hemmungslos über die weinende "zickige" Patientin gelästert wurde, die frisch einen Abort erlitten hatte.
Es gab außerdem offenkundige Dissonanzen zwischen Pflegern und Ärzten, was sich auch negativ auf den Umgang mit Famulanten übertrug.
Im OP konnte man bei Brust- und Becken-OPs assistieren. Die OP-Teams waren sehr unterschiedlich: Teilweise entspannt, gut gelaunt und den Studenten Wissen und Fertigkeiten vermittelnd. Aber auch teilweise verbohrt und wenig teamfähig. Ich musste erleben, wie eine Fachärztin durch ihr unermüdliches Ausschaben entgegen 4-maliger Ermahnung des anderen anwesenden Facharztes eine Uterusblutung auslöste, die kaum mehr zu stillen war und für die Patientin später ein EK nötig machte.
Von Seiten mancher Fach- und Oberärzte, die einen ignorant und herablassend behandelten, ging eine studentenfeindliche Stimmung aus, sodass man sich manchmal als störend empfand.
Positiv war dagegen die Betreuung einer PJ-Studentin, die die unterbesetzte Station für den überforderten Stationsarzt am Laufen hielt. Sie nahm sich meiner hauptsächlich an und brachte mir mehr bei als jeder andere auf allen Stationen, mit Ausnahme von Frau Fillenberg. Ihre Betreuung im Kreißsaal war ebenfalls super, sie war immer für Fragen da, vermittelte viel Wissen und nahm einen zum Sonografieren mit.
Im OP des Kreißsaals bestand die Möglichkeit, bei Sectiones zu assistieren. Positiv ist mir hier auch PD Dr. Kuschel in Erinnerung geblieben, die im OP gut gelaunt war, viel erklärte und motivierte. Eine Spontangeburt bekam ich leider nicht zu sehen.
Auf der 4/3 gab es die Möglichkeit, praktisch tätig zu werden. Hier hatte man die Abschlussuntersuchungen der frisch Entbundenen zu erledigen inklusive Untersuchung, Ultraschall und Aufklärungsgespräch über das Wochenbett. Dies war interessant, aber leider mussten bei Fragestellungen Ärzte aufgrund der Unterbesetzung teilweise erst aufwendig aus dem Kreißsaal hochgerufen werden.
Mein Eindruck bleibt sehr gemischt und leider eher negativ behaftet, auch wenn es durchaus Lichtblicke gab mit guten, menschlichen Ärzten, die einen freundlich und kompetent betreuten und miteinbezogen.
Bewerbung
1 Monat vorher telefonisch und per Mail.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen
5
Stimmung Klinik
4
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
3
Lehre auf Station
4
Insgesamt
4

Durchschnitt 4