Die Famulatur war meine erste und ich bin insgesamt zufrieden.
Ein großes Plus ist das nette Team. Zu den Stationsärzten bestand ein fast freundschaftliches Verhältnis. Man ging regelmäßig zusammen essen. Alle Ärzte nahmen sich die Zeit auf jede gestellte Frage ausführlich zu antworten.
Aufgrund einer drammatischen personellen Unterbesetzung der Ärzte fand jedoch wenig Unterricht am Krankenbett statt. Oberärzte und den Chefarzt sah man selten auf der Station, da sie überwiegend in der Funktionsdiagnostik tätig waren. Oberarzt- oder Chefarztvisiten fanden selten statt. Mir taten die Stationsärzte Leid, die täglich unbezahlte Überstunden machten und auch nach Nachtdiensten z.T. noch bis 14:00 blieben. Trotzdem waren die Ärzte immer nett zu den Studenten und zeigten uns, wie dankbar sie über unsere Unterstützung sind. Trotz des Zeitdrucks erklärten sie während der Visiten. Kleiner Tipp: Julia Eisenacher ist beeindruckend als Ärztin.
Das Verhältnis zur Pflege war immer freundlich. Allerdings war auch dort die personelle Situation völlig unzulänglich. Es war erschreckend, welche Fehler passiert sind. Man kann dies aber nicht den Krankenschwestern anlasten, die überaus engagiert arbeiteten und immer einfühlsam mit den Patienten umgingen.
Abgesehen von den morgendlichen Blutentnahmen, dem Legen von Braunülen und der internistischen Aufnahme von Patienten gab es keinerlei Verpflichtungen für die Famulanten, sodass individuell entschieden werden konnte, ob und bei wem man an Visiten teilnimmt, ob man sich in die Funktionsdiagnostik begibt oder z.B. Krankheitsbilder am PC nacharbeitet.
Neben der täglichen Frühbesprechung, der täglichen Röngenbesprechung, der wöchentlichen Tumorkonferenz und der ebenfalls wöchentlichen Internistisch-chirurgischen Konferenz gab es vielfältige Möglichkeiten an Fortbildungen für Assistenzärzte teilzunehmen:
EKG-Fortbildung, Röntgen-Fortbildung
Zusätzlich sollte 2x/Woche Studentenunterricht stattfinden, der jedoch aufgrund des Urlaubs einer Mitarbeiterin erst in der dritten Woche begann und dann auch einmal ausfiel. Der stattgefundene Unterricht war sehr gelungen und spannend. Die Ärzte (alles Oberärzte in leitender Funktion) gaben sich große Mühe.
Der Arbeitstag dauert in der Regel von 8:00 bis 16:30. Es war jedoch nie ein Problem auch mal früher zu gehen, wenn Termine bestanden. HELIOS zahlt Famulanten eine Aufwandsentschädigung von 100€. Das Mittagessen ist für Famulanten günstiger und kostet im Schnitt 4,50€.
Arbeitskleidung bekommt man kostenlos gestellt und kann sie beliebig oft wechseln.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 6 Monate vorher per E-Mail über die Personalabteilung beworben.