Famulatur Kardiologie in Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch (2/2013 bis 3/2013)

Krankenhaus
Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch
Stadt
Sande
Station(en)
Kardiologie
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
2/2013 bis 3/2013
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Unterkunft
Im Haus stehen kleine Zimmer (oder wenn man, wie ich, großes Glück hat, auch eine kleine komplette Wohnung mit der Nummer B300) inkl. Schreibtisch und WLAN zur Verfügung.
Zu den Zimmern gibt es auf dem Flur ein Bad inkl. Dusche, welches täglich von der Putzfrau gereinigt wird und eine Küche inkl. Backofen und einer (sehr dreckigen) Mikrowelle, aber ohne Geschirr. Müll wird getrennt.

WLAN
Man bekommt ab dem Anreisetag an der Rezeption in der Eingangshalle die Daten für den Internetzugang. Alle 2 Wochen muss man sich neue Zugangsdaten holen.

Verpflegung
Frühstück, Mittag- u. Abendessen wird mit Ausnahme von Getränken zum Mittagessen gestellt.
Man gibt für Frühstück und Abendessen in der Küche oder beim Mittagessen an der Kasse täglich eine Essenkarte ab und holt sich dann sein Essen in der Küche im Keller ab.
In 10 Minuten Fußweg entfernt findet man bei Bedarf auch Aldi, Lidl und Edeka in der Ortmitte.

Kleidung
Hose, Kittel und Namensschild wird gestellt; ein weißes Oberteil musste ich selbst mitbringen. Die Kleidung kann bei Bedarf täglich gewechselt werden.
Tipp: Kittel immer (!) komplett geschlossen tragen (sonst wird man vom hämatoonkologische OA Dr. Natt darüber aufgeklärt, dass der Kittel Schutzkleidung ist ;-)).

Anreisetag
Man wird sowohl vom Chefarzt Prof. Dr. Mayet wie auch von der Sekretärin Frau Pruin sehr herzlich begrüßt und man bespricht mit Prof. Mayet, auf welchen Stationen man gerne famulieren möchte.
Frau Pruin begleitet einen zur Rezeption (WLAN-Zugang) sowie zur Wäscheausgabe und händigt das Namensschild aus.
Was ich (und auch Frau Pruin) nicht wussten war, dass man auch einen Türöffner für die abgesperrten Arzt- u. Stationszimmer bei der Technik abholen kann.

Tagesablauf
Jeder Tag beginnt mit der Morgenbesprechung um 8 Uhr. Es ist günstig, wenn man kurz vorher schon mal auf der Station die aktuelle Stationsliste ausgedruckt hat, da hier alle Vorkommnisse und Neuigkeiten von Spät- u. Nachtdienst sowie neue Patienten besprochen werden.
Danach geht es ab auf Station und man guckt, ob noch Blutentnahmen oder Braunülen übrig sind. Der Großteil wird von den Stationsassistenten gemacht – das ist genial! Wenn man aber üben möchte, dann kann man sich gerne mit den Stationsassistenten absprechen. Es ist halt nur normalerweise eben nicht primäre Aufgabe der Studenten und das ist auch gut so.
Ab ca. 9 Uhr kommen die ersten Patienten, welche aufgenommen werden müssen. Das darf man gerne übernehmen wenn man möchte.
Je nachdem wie viel los ist, geht es gleich oder ein wenig später mit der Visite weiter, bei der man immer mitgehen kann (Visite geht vor; die Aufnahmen kann man sich auch danach mit den Assistenzärzten teilen); mehrmals pro Woche ist zusätzlich Oberarztvisite; 1x pro Woche auch Chefarztvisite. Der Chefarzt und auch die kardiologische Oberärztin Frau Dr. Keymling sind unwahrscheinlich engagiert und erklären sehr viel während der Visite. Hier kann man bei fast allen Patienten mit auskultieren und untersuchen und bekommt alles genau erklärt. Besser geht es nicht 
Zudem ermuntert Frau. Dr. Keymling einen auch, jeden Tag 1-2 EKGs zunächst selbst zu befunden und bespricht diese EKGs dann am Ende des Tages mit einem. So viel Einsatz für die Lehre habe ich selten erlebt und mich sehr darüber gefreut. Dafür möchte ich an dieser Stelle auch noch mal herzlich Dankeschön sagen. Mein Tipp: nehmt dieses Angebot unbedingt an! Dafür bitte ein EKG-Lineal mitbringen.
Je nach Engagement (und getreu dem Motto: „alles dürfen – nichts müssen“) darf man mit der Zeit auch eigene Patienten unter Aufsicht und Absprache mit den Stations- u. Oberärzten komplett von Anfang bis Ende betreuen.
Sehr wichtig ist der OÄ auch die korrekte und ausführliche Dokumentation aller Befunde, der Anamnese und der Ergebnisse der täglichen Visite in der Kurve, damit alle Informationen zu jeder Zeit gebündelt und übersichtlich vorliegen. Das macht zwar auf den ersten Blick ein wenig mehr Arbeit, bewährt sich dann aber während der Visite und beim Brief diktieren ;-)
Die Röntgenbesprechung findet von Mo.-Do. um 15 Uhr und am Fr. um 13 Uhr statt. Hier sollte man ebenfalls teilnehmen.
Wenn man möchte, kann man morgens die Stationsassistentin fragen, wann welche Funktionsuntersuchungen stattfinden und die Patienten dann dorthin begleiten. Auch hier werden alle Untersuchungsschritte und Untersuchungsergebnisse genau besprochen. Möchte man mit in den OP, um eine Neuanlage oder den Ersatz eines Schrittmachers zu sehen, dann wird man von der OÄ im OP angemeldet. Dort bitte v.a. dem Operateur vorstellen, sonst fliegt man postwendend wieder aus dem OP raus. Die Eigenheiten des Operateurs muss man einfach als Gegebenheit akzeptieren.
Wenn es interessante Dinge gibt, nimmt einen die OÄ auch mit auf die Intensivstation oder in die Notaufnahme. Nach Absprache rufen die Stationen auch an und sagen Bescheid, wenn man sich etwas anschauen kann. Es war auch möglich, auf der Intensivstation bei invasiven Maßnahmen zuzuschauen und sie unter Anleitung auch selbst zu machen (Arterie legen). Magensonde- u. Katheterlegen ist dort auch möglich – einfach der Pflege Bescheid sagen.
Zum Abschluss gab es für mich noch ein Highlight: ich durfte einen Tag lang auf dem Rettungshubschrauber Christoph 26 mitfliegen! Dafür festes Schuhwerk und am besten RD-Kleidung oder robuste Klamotten selbst mitbringen. Man bekommt vor Ort nur eine Jacke.

PJ-Fortbildung
1x pro Woche findet eine 1,5 stündige PJ-Fortbildung statt, welche sich die internistischen und neurologischen Chef- u. Oberärzte teilen.
Zusätzlich existiert zur Zeit wieder 1x pro Woche der wohl legendäre EKG-Kurs unter Leitung von Frau Dr. Keymling.

Alles in allem habe ich mich sehr wohl gefühlt und konnte sehr viel lernen!
Ich kann dieses Krankenhaus nur jedem für Famulatur und PJ empfehlen!

Freizeit
Hier schaut es ein wenig mau aus: in 5 Min. Fußweg Entfernung gibt es einen Badesee und mit dem Auto ist man in 15 Minuten in Wilhelmshaven und in 45 Minuten an den Fähranlegern zu den Inseln. Ansonsten findet man in alle Himmelsrichtungen nur Marschlandschaft.


Bewerbung
Ansprechpartner
Chefarzt
Prof. Dr. med. Werner.-J. Mayet
Tel.: 04422 80-1101
Fax: 04422 80-1130
E-Mail: ZIMMayet@sanderbusch.de

Chefsekretariat des Zentrums für Innere Medizin (ZIM)
Sekretärin: Frau Bärbel Pruin
Tel.: 04422 80-1101

Vorlaufzeit:
3-6 Monate

Es sind meist völlig zu Unrecht wenig Famulanten und PJler da, da das KH im wahrsten Sinne des Wortes in der Pampa liegt.
Es gibt aber nur eine begrenzte Anzahl an freien Zimmern, die bevorzugt an neue Ärzte ohne Wohnung vor Ort vergeben werden. Das ist der einzig limitierende Faktor.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
450 € (nur im PJ)

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07