Die Famulatur auf der Gynäkologie und Geburtshilfe war im Großen und Ganzen okay. Die Ärzte sind sehr nett und auch die Krankenschwestern und Hebammen sind freundlich. Modernes Krankenhaus.
An den ersten Tagen fühlte ich mich nicht so gut informiert, d.h. man erklärte mir nicht, wie alles abläuft und was ich wo potentiell machen kann (Sprechstunde, Geburtsanmeldung, OP etc.). Das fand ich selbst mit der Zeit heraus. Leider kann/ darf man zu wenig machen, so dass man sich nicht gebraucht fühlt. Keine Ärztin/ Arzt fühlte sich für einen zuständig und es wurde einem nur wenig zugetraut. Sehr, sehr selten mal konnte ich eine Aufnahme, Ultraschall oder eine gynäkologische Untersuchung durchführen. In der Sprechstunde hörte man auch nur zu, trotzdem war es ganz gut. Von den Notfällen bekam man fast nichts mit, weil einem selten Bescheid gegeben wurde, dass gerade ein Patient in der Notaufnahme ist. Blutentnahmen sind morgens 2-4 zu erledigen, was ich angenehm fand. Hin- und wieder darf man bei den OPs assistieren. Die OP- Schwestern und – Pfleger sind dort sehr nett. Nähen durfte ich einmal ganz zum Schluss, sonst siehts auch da eher mau aus. Auf der Geburtshilfe ist es kein Problem bei Sectiones zu assistieren. Der Oberarzt hier ist super nett und erklärt gern etwas. Natürliche Geburten sieht man zwar nicht so viel, aber wenn man sich gut mit den Hebammen stellt und sich früh in den Geburtsablauf integriert, dann kann man manchmal dabei sein.
Mittwochs findet die interdisziplinäre Tumorkonferenz statt. Dann kann man, wenn man fragt, einen Patienten vorstellen.
Das größte Problem war, dass zeitgleich einige PJler dort waren, so dass man sich die wenigen Aufgaben auch noch aufteilen musste. Leider drängten die PJler einen etwas zur Seite. Die besten Tage waren die Freitage, wenn die PJler Studientag haben und frei haben. Dann kann man viel mehr mitgehen, sehen und man muss sich die Aufgaben nicht aufteilen. Das hat dann wirklich mal Spaß gemacht.
Super ist die Sprechstunde im Beckenbodenzentrum. Die Oberärztin ist sehr nett und erklärt gern und lässt einem nach einigen Patienten auch mal selber was machen.
An Wissen bekommt man nicht allzu viel vermittelt. Wenn man nicht fragt, erklärt einem auch keiner großartig was. Gyn- Unterricht gibt’s nicht bzw. nur einmal in drei Monaten im Rahmen des PJ- Unterrichts. Sonst normaler PJ- Unterricht 2x/ Woche.
Abschließend kann ich sagen, dass die meisten Ärzte echt nett und gutgelaunt sind, man jedoch fast nichts selber machen kann. Es fühlt sich keiner so richtig zuständig für den Famulant, aber wenn man motiviert ist, auf Lauerposition zu sitzen und ständig nachzufragen, ob man was tun kann, dann ist die Famulatur gut, auch um einen groben Überblick über die Gyn und Geburtshilfe zu bekommen.