Das Team war sehr nett und bemüht, die Famulatur lehrreich zu gestalten; auch die Zusammenarbeit mit den Pflegepersonal der Station war bemerkenswert gut.
Leider blieb – je nach Auslastung der Station - kaum Zeit, etwas erklärt zu bekommen, da ich den Eindruck hatte, es sei immer sehr knapp mit ärztlichem Personal: Morgens soll man erst mal Blut abnehmen bei etwa zehn Patienten, i.v.-Medikamente geben. Wenn man das rechtzeitig geschafft hat, kann man bei der Visite mitgehen. Hier wird dann gern zwischendurch etwas gefragt oder kurz erklärt.
Anschließend waren Aufnahmen oder verspätete Laborblutentnahmen zu tätigen. Es wurde bereits am ersten Tag erwartet, dass man Aufnahmen allein durchführt [Anamnese mit kardialem Schwerpunkt, sowie körperliche Untersuchung: Das sollte zu Beginn der Famulatur also sitzen), inklusive Herzauskultation; leider fehlten mir da Übung und Anleitung. Wenn man bis dahin schnell genug war, blieb noch Zeit, über die getätigte Aufnahme zu sprechen, sowie gemeinsam das weitere therapeutische Vorgehen zu eruieren (wenn man als einziger Famulant auf der Station ist, reicht die Zeit oftmals nicht).
Ich wollte eigentlich auf eine kardiologische Station, um das Befunden von EKGs zu lernen; leider kam das extrem kurz. Mittwochmittags gibt es etwa 1 1/2h lang einen EKG-Kurs, man muss aber sehr viel im Eigenstudium dafür lernen, wenn man in der Hinsicht etwas mitnehmen möchte.
Mittagessen wurde gestellt, Sprudel gab es auch zur freien Verfügung fürs Personal, ebenso Kaffee. Ich hatte sogar einen eigenen Spind.
Es gab 3 Sätze Klamotten, bestehend auf Hose und Kittel. Dass da kein täglicher Wechsel möglich ist, erklärt sich wohl von selbst, da es etwa 5-6 Tage dauerte, bis ein Satz Klamotten zurückkommt.
Ab halb 3 wurde es dann ruhig. Ich nutzte die Zeit, um bei interessanten Untersuchungen (Cardio-MRT, TEE, Echo, Coro bzw. PTCA etc.) mitzugehen.
Bewerbung
Ich bewarb mich vier Wochen vorab beim Chefarztsekretariat, von wo aus man weiter verbunden wird.
Eine Woche vor Beginn der Famulatur sollte ich im Haus erscheinen, um Papiere abzugeben, einen Essensausgabeschein zu beantragen, Kleidung mit dem Famulantennamen beschriften zu lassen etc.
Ich wurde auch kurz auf der Station vorgestellt, wo man zwar noch nichts über mein Erscheinen in der kommenden Woche wusste, allerdings sehr erfreut darüber war.