Die Station 11A auf der ich war ist eine beschützende Station für Patienten mit Intelligenzminderung und zusätzlichen psychiatrischen Erkrankungen. Der Tag beginnt um 8.30 Uhr mit der Morgenbesprechung, hier werden die Aufnahmen vom Vortag oder Wochenende und Interna besprochen. Es herrscht allerdings keine Anwesenheitspflicht, was sich auch in der Teilnehmerzahl niederschlägt. Ich war fast jedes Mal dort und kann mich nicht erinnern je mehr als 15 Teilnehmer gesehen zu haben. Dauer der Morgenbesprechung ist ca. 10 Minuten.
Freitags werden zentrumsintern (in meinem Fall Zentrum II) Patienten vorgestellt und besprochen. Meist komplexe und spannende Fälle, zu denen sich der vorstellende Arzt Rat holen möchte. Es soll wohl noch eine Reihe von weiteren Fortbildungen geben (Journal-Clubs, weitere Kasuistiken), diese finden aber während der Semesterferien und im Sommer nicht statt...sind also eher was für PJler. Wegen des kaum vorhanden Angebots für Famulanten auch die schlechte Note im Unterricht.
Auf Station ist dann um ca. 9 Uhr Übergabe von der Pflege an die Ärzte und anschließend montags und donnerstags Visite mit Stations- und Oberarzt/-ärztin. Mittwochs ist zusätzlich Ambulanztag, an dem meist ehemalige Patienten der 11A zur Kontrolle oder bei Zustandsverschlechterung vorbeischauen können.
Zu den allgemeinen Aufgaben gehören vor allem Gespräche mit Patienten und Angehörigen/Betreuern, Briefe schreiben, Aufnahmeuntersuchungen. Blutabnehmen übernimmt meist die Pflege und Braunülen werden nur selten z.B. bei Antibiosen oder Untersuchungen mit Kontrastmitteln benötigt.
Tatsächlich zu TUN ist nicht viel und man hat auch nie Stress. Aber auf grund der heterogenen Patientenzusammenstellung auf Station mit Schizophrenie, Autismus, Borderline, somatoformen Störungen etc. sieht man unheimlich viele und beeindruckende Krankheitsbilder, teilweise in sehr florider Weise. Keine Kittelpflicht, meist Arbeit in zivil.
Bewerbung
Bewerbung per Mail mit Lebenslauf ans Chefsekretariat (in meinem Fall mit Stationswunsch), am ersten Tag kleiner Lauf übers Gelände nötig um sich Wäsche, Kantinenkarte und Schlüssel zu besorgen.