Ich wollte die letzten 4 Wochen Famulaturzeit während meines Studiums nochmal etwas Anderes als bisher machen (bisher v.a. Kinderchirurgischer Bereich). Ich hatte im Sommersemester 2012 das Wahlfach Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Begeisterung besucht und wollte dieses, mir vorher ziemlich unbekannte, Fachgebiet näher kennenlernen. Durch mein FSJ in der Kinderchirurgie stand für mich eigentlich mein komplettes Studium lang fest, welche Fachrichtung es sein sollte. Die dazugehörigen Praktika habe ich dann aber eher schlecht als recht und mit wenig Freude absolviert, da einem eher Steine in den Weg gelegt wurden und es wenig Teamwork gab. Nach dem Vorgespräch zu dieser Famulatur war ich guter Dinge, dass es hier besser laufen könnte. Ich habe dann die Zusage für die Autismusambulanz bekommen und muss sagen, dass das wahrscheinlich das Beste war, was mir hätte passieren können. Die Praktikumszeit wurde hier sehr gut geplant und ich hatte für jeden Tag eine Art Stundenplan, den ich mir ein bisschen zusammenstellen konnte, je nachdem wo ich gerne mit dabei sein möchte. Ich habe an Erstgesprächen teilgenommen, durfte Anamnesen und Genogramme selbständig erstellen, konnte an der vielfältigen Diagnostik teilhaben (u.a. IQ- Tests, Verhaltensbeobachtungen, standardisierte Interviews, Motoriktests) und bei Therapiesitzungen, Fallbesprechungen oder Problemgesprächen dabei sein. In der Autismusambulanz gibt es noch die Besonderheit, dass man mit Menschen von ca. 3- ca. 60 Jahren Kontakt hat, da Kinder und Erwachsene betreut werden, was ich sehr spannend empfand. Das Team aus Psychologen, Ärzten, Sozialpädagogen und die jeweiligen Therapeuten haben die Zeit meiner Famulatur entspannt, interessant und attraktiv für die Zukunft werden lassen.
All das hat mich so sehr für die Kinder-/ Jugendpsychiatrie begeistert und für Menschen mit Autismus- Spektrum- Störungen interessiert, dass ich jetzt meine Doktorarbeit in diesem Bereich mache und sich nun auch mein Facharztwunsch in diese Richtung verändert hat.
Rundum also eine sehr empfehlenswerte Famulatur und ein tolles Arbeiten im Team der KJP.
Bewerbung
Ich habe mich 2 Monate vorher in der KJP per Mail beworben und wurde 2 Wochen später zu einem Kennenlerngespräch eingeladen. Dabei konnte ich Wünsche und Vorstellungen für die kommende Famulatur äußern und wurde zu meinen vorangegangenen Erfahrungen bei Famulaturen befragt. Das Gespräch war sehr entspannt und hat mir Mut gemacht, dass es eine gute Famulatur werden wird.
