Famulatur Neurologie in Klinikum Emden (9/2013 bis 9/2013)

Krankenhaus
Klinikum Emden
Stadt
Emden
Station(en)
B 23 / A 24 / B 22 (Stroke Unit)
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
9/2013 bis 9/2013
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Bewerbung:
Man bewirbt sich per Mail an den Chefarzt der jeweiligen Abteilung um den Famulatur- und Wohnheimplatz. Im Idealfall erhält man dann nach ca. 1 Woche eine Zusage und wird gebeten, sich verbindlich über das Online-Formular auf der Internetseite des Klinikums anzumelden.

Anreise:
Vom Bahnhof aus ist das Klinikum per pedes in 15-20 min zu erreichen. Bei Anreise am Wochenende liegt der Zimmerschlüssel fürs Personalwohnheim an der Information zur Abholung bereit.

1. Tag:
Morgens findet man sich vorm Sekretariat ein und wird vom Chefarzt zur Frühbesprechung mitgenommen. Danach begibt man sich in die Personalabteilung zu Fr. Schmidt, gibt dort seine gesammelten Unterlagen (Personalausweis, Sozialversicherungsnummer, Lohnsteuerkarte, Bankverbindung, Immatrikulationsbescheinigung), bekommt sein Namensschild ausgehändigt und unterschreibt den Mietvertrag fürs Wohnheim. Mit letzterem geht man dann zur Kasse und hinterlegt die 100 € Kaution. Anschließend holt man sich seinen Klinikumsschlüssel und seine Essensmarke bei Fr. Salzmann (Abteilung Einkauf) ab, geht dann zur Anprobe in die Wäscherei und holt sich noch bei Bedarf in der IT-Abteilung seine Zugangsdaten fürs kostenlose WLAN im Wohnheim ab. Wenn man Glück hat, kann man im Sekretariat der Psychiatrie noch eines der begrenzt vorhandenen und daher heiß begehrten Studententelefone ergattern.

Arbeit auf Station:
Für Neurologen beginnt der Arbeitstag um 8.15 Uhr mit der Frühbesprechung. Ab 8.30 Uhr wird dann visitiert. Montags ist Oberarztvisite und mittwochs Chefarztvisite. Danach erwarten einen die alltäglichen Stationsaufgaben: Untersuchungen anordnen, Befunde vidieren, Gespräche mit Patienten oder Angehörigen führen, geplante und ungeplante Neuaufnahmen untersuchen und Briefe schreiben. Unterbrochen wird das Ganze um 12.30 Uhr von der täglichen Röntgenbesprechung, die i.d.R. 45 min dauert. Dann geht die Abteilung (fast) geschlossen gemeinsam zum Mittagessen in die Kantine. Nach dem Essen hat man die Möglichkeit, an den bis auf Freitag täglich stattfindenden Studentenseminaren teilzunehmen. Nachmittags werden Neuaufnahmen dem zuständigen Oberarzt vorgestellt und alle Patienten mit ihm Hinblick auf neue Untersuchungsbefunde und ggf. Änderungen der Behandlungsstrategie besprochen. Im Anschluss wird noch erledigt, was an Arbeit übrig geblieben ist, und irgendwann zwischen 16.30 Uhr und 17.00 Uhr ist dann Feierabend.
Die Klinik für Neurologie umfasst 2 Normalstationen, die jeweils in 3 Sektoren aufgeteilt sind, eine Stroke Unit sowie die entsprechende Abteilung für neurologische Funktionsdiagnostik. Auf Normalstation gibt es pro Sektor einen zuständigen Arzt und pro Station einen verantwortlichen Oberarzt.
Als Student wird man am ersten Tag einem Assistenzarzt (und damit einem Sektor) zugeordnet, der einen die ganze Woche über betreut. Am Anfang läuft man zuerst nur mit und beobachtet, aber bereits nach wenigen Tagen untersucht man selbst Patienten, ordnet Untersuchungen an und schreibt Briefe – zuerst unter Supervision, später dann auch vollkommen selbstständig. Mit etwas Glück darf man unter Aufsicht auch die eine oder andere Lumbalpunktion durchführen.
Venöse Punktionen (Blutentnahmen und venöse Zugänge) werden i.d.R. von einer Arzthelferin durchgeführt. Wer hier noch Übungsbedarf hat, kann sich aber mit ihr kurzschließen und dann das Punktieren teilweise oder ganz übernehmen.
Je nach Interessenlage besteht auch die Möglichkeit, ein paar Tage auf der Stroke Unit, in der Funktionsdiagnostik oder in der Zentralen Patientenaufnahme (ZPA) zu hospitieren.
Insgesamt herrscht in der Klinik ein sehr angenehmes Arbeitsklima. Alle Ärzte sind jederzeit für Fragen offen und geben sich viel Mühe, uns Studenten etwas beizubringen.
(Anmerkung: Die 3 gab es nur, weil die Station aktuell eine halbe Baustelle ist und das manchmal etwas lästig ist.)

Wohnheim:
Die Zimmer verfügen über ein Bett, einen Schreibtisch, einen Tisch, 1-2 Stühle, einen Kleiderschrank, ein Waschbecken und ein Festnetztelefon, das man für Gespräche nach draußen freischalten lassen kann (klinikinterne Anrufe funktionieren auch so und anrufen lassen kann man sich auch ohne Freischaltung). Insgesamt ist die Ausstattung recht spartanisch, aber dafür, dass die Unterkunft kostenlos ist, lässt es sich für 4 Wochen dort ganz gut aushalten.
Bettwäsche und ein Handtuch werden gestellt und bei Bedarf mittwochs gewechselt, wenn man sie morgens als Knäul vor die Zimmertür legt.
Das Wohnheim erstreckt sich über 2 Etagen. Auf jeder Ebene gibt es eine Gemeinschaftsküche, 2 Duschen, 4 Toiletten, eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner. In der Küche finden sich ein Herd inkl. Backofen, ein Gefrierschrank, ein großer Kühlschrank mit je einem einzeln abschließbarem Fach pro Zimmer, eine Mikrowelle sowie eine Minimalausstattung an Geschirr, Besteck und Kochutensilien. Duschen und WCs teilt man sich mit jeweils 8 anderen Famulanten, PJ-lern, Praktikanten, Azubis oder frisch eingestellten Assistenzärzten, aber aufgrund der unterschiedlichen Arbeitszeiten kommt es i.d.R. nicht zu längeren Schlangen und Wartezeiten.
Auf der unteren Etage gibt es einen Gemeinschaftsraum, in der man sich ggf. zum Abendessen oder anderen Aktivitäten versammeln kann.
Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass aufgrund der extremen Hellhörigkeit im gesamten Gebäude die ausgeschriebenen Ruhezeiten von allen ernst genommen werden sollten, damit auch jeder zu seinem erholsamen Nachtschlaf kommt.

Verpflegung:
Montag bis Freitag gibt es bei Vorlage der Essensmarke Frühstück und Mittagessen umsonst. Die Auswahl an Speisen und Getränken (sowohl heiß als auch kalt) beim Frühstück entspricht zwar nicht gerade einem 5-Sterne-Hotel, aber kann sich für eine Krankenhauskantine durchaus sehen lassen. Zum Mittag gibt es quasi täglich ein 3-Gänge Menü. Als Vorspeise gibt es Salat oder Suppe, beim Hauptgang hat man die Wahl zwischen 2 bzw. Dienstag bis Donnerstag auch 3 verschiedenen Gerichten und zum Dessert kann man meist zwischen Obst, Joghurt bzw. Pudding aus dem Plastebecher oder einer tagesaktuell zubereiteten anderen Süßspeise wählen. Die Qualität des Essens ist für einen an Mensa-Kost adaptierten Studenten recht annehmbar, was daran liegen könnte, dass hier tatsächlich noch selbst gekocht wird und nicht, wie sonst in Krankenhäusern üblich, von Catering-Firmen angelieferte Fertigmahlzeiten serviert werden.

Freizeit:
Stadt und Umgebung sind es durchaus Wert, zu Fuß oder mit den für Studenten kostenlos zur Verfügung stehenden Leihfahrädern erkundet zu werden.
Emden galt früher als Venedig des Nordens – und das zu Recht, den zahlreiche Kanäle durchziehen die Stadt und es findet sich für eine im 2. Weltkrieg zu 85% zerstörte Stadt erstaunlich viel ansehnliche Altbausubstanz. Auch der Grünflächenanteil kann sich sehen lassen.
Über die Innenstadt verteilt finden sich viele gemütliche Cafés, Bars und Restaurants. Außerdem gibt es noch ein Kino in Bahnhofsnähe und ein Schwimmbad, das nur wenige Gehminuten vom Klinikum entfernt ist.
Wem das nicht reicht, dem bieten sich in rund um Emden herum genügend Ziele für den einen oder anderen Wochenendausflug. Als Beispiele wären hier die Nordseeinseln Juist, Norderney und Borkum, das ehemals dänische Fischerdorf Greetsiel, die Seehundstation in Norddeich, das Emssperrwerk, die Meyer-Werft in Papenburg, das örtliche VW-Werk und die knapp 100km entfernte niederländische Stadt Groningen zu nennen.
Je nach Wetterlage bietet es sich auch an, das Wattenmeer im Rahmen einer geführten Wattwanderung zu Fuß bzw. die Stadt via Kanu oder Grachtenfahrt auf dem Wasser zu erkunden.

Bewerbung
1 Jahr im Voraus (geht aber sicher auch deutlich kurzfristiger, wenn man keine Unterkunft braucht)
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Punktionen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
50 € / Woche
Gebühren in EUR
100 € Kaution fürs Wohnheimzimmer (wird bei Auszug zurückerstattet)

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27