Famulatur Visceralchirurgie in Klinikum Emden (9/2013 bis 9/2013)

Krankenhaus
Klinikum Emden
Stadt
Emden
Station(en)
B42
Fachrichtung
Visceralchirurgie
Zeitraum
9/2013 bis 9/2013
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Anreise: Wir sind unkompliziert mit dem Zug von Leipzig nach Emden gereist. Vom Bahnhof aus kann man entweder mit dem Bus bis zum Krankenhaus fahren oder laufen. Wir sind zu Fuß gegangen, was auch gut zu realisieren ist, da es nur etwa 1,5 km bis zum Krankenhaus sind. Hier sind wir zur Information im Krankenhaus gelaufen, wo wir nett empfangen wurden und unsere Zimmerschlüssel bekamen.

Erster Arbeitstag: Am ersten Tag konnte ich nach netter Nachfrage auch schon frühstücken. Dort trifft man direkt die meisten Famulanten und PJler. Eine nette Studentin hat mich mit zur Frühbesprechung genommen, die in der Viszeralchirurgie 7:25 Uhr vorm OP stattfindet. Im Anschluss kommt die Visite, an der wir dann erstmal noch teilgenommen haben. Danach haben wir zusammen die ganzen wichtigen Botengänge erledigt. Am ersten Tag muss man zu Frau Schmidt in die Personalabteilung. Hier gibt man alle wichtigen Unterlagen ab (Imma- Bescheinigung, Ausweis, Bankverbindung, SV-Ausweis, Lohnsteuerkarte), leistet 2 bis 3 Unterschriften und bekommt sein Namensschild. Anschließend sind wir zu Frau Salzmann, wo man seine Essenskarte und notwendige Schlüssel für die Klinik erhält. Nun fand die Anprobe der Dienstkleidung (Hose, Kasak, Kittel) in der Wäscherei statt. Abschließend geht man noch in die IT-Abteilung, die sich im Wohnheim in der 1. Etage befindet, um sich einen kostenlosen WLAN-Anschluss einrichten zu lassen. Als letztes kann man sich noch im Sekre- tariat ein Diensttelefon ausleihen, um für Ärzte, Studenten und OP immer erreichbar zu sein.

Stationsalltag: Morgens 7:25 Uhr findet die Frühbesprechung direkt vorm OP statt. Im Anschluss gehen alle Ärzte auf Station. Die meisten Patienten liegen auf der Station B42 und ein paar wenige noch auf der Station B53. Meistens beginnt die Visite auf der 4. Etage und wird dann auf der Station B53 fortgesetzt. Parallel schaut man immer schon mal im OP-Plan nach, ob Studenten eingeteilt sind (bei den Operateuren wir dann PJ1 eingetragen). Wenn Studenten eingeteilt sind, geht man 10 bis 15 Minuten vor Beginn der Operation zum OP und schleust sich ein. Im entsprechenden OP-Saal wartet man dann auf den Operateur und wäscht sich zusammen. Nach der Visite gibt es dann immer eine kurze Besprechung mit den Stationsärzten, was es vormittags zu tun gibt. Als Student macht man morgens die meisten Verbände selbstständig neu, legt Flexülen, zieht Drainagen, macht kleine Untersuchungen (z.B. Bestimmung des ABI) und schreibt Briefe. Zwischendurch muss/darf man im OP als Assistent helfen. Es gibt hier in Emden nicht unbedingt exotische, aber viele unterschiedliche Operationen. Es wird ein breites Spektrum abgedeckt. Ich habe unter anderem bei folgenden Operationen geholfen: laparoskopische (lsk.) Cholezystektomie, lsk. Herniotomie, lsk. Appendektomie, Zirkumzision, lsk. und offen chirurgische Versorgung des Rektum-CAs, Abszessversorgung, Versorgung des Sinus pilonidalis, Varizen-Stripping, ... Es gibt auch viele andere Gefäß-OPs (z.B. an der Carotis oder Bypässe). Bei lsk. Operationen führt man die Kamera und ist damit natürlich ein wichtiger Teil des Operationsteams und nicht nur „Hakenhalter", was ich sehr gut fand. Am Ende der OP darf man eigentlich immer die Hautnähte (Rückstich nach Donati) und manchmal auch die Subkutannaht mit ausführen, was ich ganz toll fand! Manchmal gibt es auch Arbeit in der Ambulanz. Dann wird man von den Stationsärzten angerufen und kann hinzukommen und die Patienten schon mal alleine aufnehmen. Die Ärzte schauen dann im Anschluss nur noch mal drüber. Zwischen 12 und 14 Uhr gibt es Mittag. Im Anschluss geht man fast immer zu einem der sehr interessanten und unterschiedlichen Seminare. Innerhalb von 2 Wochen ist hier jede Fachrichtung vertreten, die es am Klinikum Emden gibt. Die Qualität ist fast immer gleichbleibend gut. Oft machen die Seminare sogar die Chefärzte. Nach dem Seminar geht man entweder noch mal auf Station oder direkt zur Röntgenbesprechung, die 15:15 Uhr stattfindet. Zum Tagesabschluss folgt noch die Nachmittagsbesprechung und gegen 15:45 bis 16:00 Uhr hat man Feierabend.

Essen: Frühstück und Mittagessen gibt es für Famulanten von Montag bis Freitag kostenlos. Zum Frühstück kann man sich alles mögliche als Belag für 2 Brötchen nehmen. Verschiedene Marmeladen, Wurstaufstrich, Nutella, Honig, Frischkäse, Scheibenkäse, Wurst etc. Es gibt frisches Obst, gekochte Eier, Joghurt und ein Getränk nach Wahl. Das Mittagessen ist auch immer gut. Es gibt 2 bis 3 warme Hauptgerichte, aus denen man wählen kann. Manchmal gibt es Suppe oder Salat dazu. Außerdem gehört immer ein Nachtisch und ein Getränk nach Wahl dazu. Echt super!
Wenn man einkaufen muss, dann befindet sich 5 Minuten zu Fuß vom Krankenhaus entfernt ein NP-Markt. In der Stadt gibt es außerdem viele weitere Discounter und auch ein Real.

Wohnheim: Während der Famulaturzeit bekommt man eine kostenlose Unterkunft (100€ Kaution) und 50€ Taschengeld pro Woche. Die Zimmer befinden sich auf 2 Etagen im Schwesternwohnheim. Das Zimmer ist einfach, aber funktional und ausreichend ausgestattet. Es gibt ein Bett, einen Schreib- sowie Esstisch mit Stuhl, einen Schrank mit ausreichend Kleiderbügeln und ein Waschbecken mit Spiegel. Es war alles sauber. Außerdem hat man ein Kühlschrankfach, wo eigentlich alles gut zu verstauen ist und auf der 1. Etage noch einen Gemeinschaftskühlschrank, wenn man z.B. mal etwas größeres hat. Auf jeder Etage gibt es 4 Gemeinschaftstoiletten und 2 Duschen. Auf jedem Gang befindet sich eine Küche zur gemeinschaftlichen Nutzung (die Ordnung lässt zu wünschen übrig) und zumindest die untere ist vollkommen und gut mit alle notwendigen Küchenutensilien ausgestattet.

Freizeit: In und um Emden kann man viel unternehmen und entdecken! Emden selbst ist ein sehr schönes Städtchen mit vielen Kneipen, Restaurants und Cafés. Besonders empfehlens- wert sind der Italiener „La Trattoria" und die Cocktail Bar „Mojito". Im Mojito gibt es frei- tags Happy Hour. Die leckeren Cocktails sind sehr gefragt und man muss zeitig kommen, um einen Tisch zu ergattern. Ein absolutes Muss ist der Verzehr von Ostfriesentee. Außerdem kann man in Emden schön an den vielen Kanälen entlang spazieren. In einer Stadtführung, die sehr schön war, hat man uns gesagt, dass Emden früher auch als Venedig des Nordens bezeichnet wurde. Daher gibt es in Emden auch ganz tolle Grachtenfahrten durch die Kanäle. 5 min fußläufig vom Krankenhaus gibt es die Friesen-Therme, die auch mal einen Besuch zum Schwimmen wert ist. In Emdens Umgebung gibt es auch viel zu sehen. Man kann entweder mit Auto/Zug unterwegs sein oder sich 1 von 4 Leihfahrrädern des Krankenhauses kostenlos ausleihen. Dieser Service ist wirklich toll! Die Fahrräder sind ziemlich gut in Schuss. Wir sind mit dem Fahrrad nach Greetsiel (dänisches Fischerdorf, was wirklich niedlich und hübsch ist, 18km einfache Strecke), nach Norden und Norddeich (hier kann man an der Nordsee schlendern und die Seehundstation besuchen, 35km einfache Strecke), zum Ems-Sperrwerk und zur schiefen Kirche in Suurhusen gefahren. Alles war sehr sehenswert!!! Man kann außerdem Groningen (Holland) besuchen oder die Meyer-Werft in Papenburg.

Insgesamt war das eine sehr gelungene und schöne Famulatur, in der man sehr viel unternehmen konnte, viel gelernt hat und auch viel selbst machen durfte. Die Ärzte waren alle freundlich und für jede Frage offen! Danke für die schöne Zeit!!!
Bewerbung
Etwa 1 Jahr im voraus direkt beim Chefarzt der jeweiligen Klinik. Man sollte sich schon mit etwas Vorlauf bewerben, wenn man wie wir auf eine Unterkunft angewiesen ist. Danach füllt man das Formular auf der Internetseite aus.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
50€/Woche
Gebühren in EUR
100€ Kaution für Wohnheimzimmer (gibts am Ende zurück)

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13