Insgesamt eine sehr, sehr empfehlenswerte Famulatur. Das assistenzärztliche Team harmoniert sehr gut - da Studenten recht selten gesehen werden, ist das Engagement etwas gezeigt zu bekommen umso größer. Neben den "Standardaufgaben" (Blutentnahme, Viggos, Aufnahme & Untersuchung) wurde sehr viel Wert darauf gelegt, auch die apparative Diagnostik zu zeigen. So war es möglich, Neurographien/Dopplersonographien (inklusive transkranieller Duplexsonographie) unter Aufsicht und Erklärung durchzuführen. Ferner fanden regelmäßige EEG-, Röntgen- und cCT/cMRT-Besprechungen statt.
Das Haus zählt sicherlich zu den eher kleineren Krankenhäusern, besitzt aber immerhin eine Stroke Unit und Intensivstation. Die Auswahl der Krankheitsbilder (in der peripheren Neurologie) ist zwar nicht so divers wie an einer Universitätsklinik (größtenteils Lumboischialgien), jedoch finden sich auch hin und wieder interessante Fälle, bei denen man etwas dazu lernen kann.
Es ist sinnvoll, sich auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten etwas Zeit frei zu halten, da mancher Oberarzt sehr gerne auch die Möglichkeit der Teilnahme an Nacht-/Spätdiensten anbietet.
Die Zusammenarbeit mit der Pflege war z.T. etwas unkollegialer als von anderen Häusern gewohnt. Andererseits ist dies für die Tätigkeit als Famulus wohl eher zweitrangig.
FAZIT: Unglaublich gute Betreuung - man hatte wirklich das Gefühl, dass sich alle Ärzte um eine gute Ausbildung des Famulanten bemühen möchten. Jeder hatte gute Lust, zu erklären und zu zeigen. Während der Visite wurde viel auf Differentialdiagnostik und Therapie eingegangen. Das Ärzteteam ist sehr freundlich, jung und geht auch stark auf individuelle Wünsche ein.
Bewerbung
Es ist sicherlich gut, sich frühzeitig zu bewerben und auch frühzeitig um die gestellte Unterkunft zu kümmern.
Wir haben uns ca. 6 Wochen vorher angemeldet, was zwar problemlos funktionierte, jedoch waren die Unterkünfte bereits belegt, weswegen wir sie selbstständig organisieren mussten. Die Verwaltung war jedoch sehr darum bemüht, uns Ausweichmöglichkeiten zu präsentieren. Da Lohr ein beliebtes Touristikziel ist, gibt es auch die Möglichkeit, eine der vielen Ferienpensionen zu beziehen (mehr Infos siehe Tourismuszentrum Lohr).
Das Personalbüro möchte sehr viele Informationen und versendet daher einen mehrseitigen Bogen zum Ausfüllen.
Die Verwaltung kümmert sich sehr um die Belange der Bewerber und war stets freundlich und bemüht.