für 5 Wochen absolvierte ich meine Famulatur auf der Mutterkind-Station der PDGR.
Neben Müttern mit Kindern gab es auch männliche Patientin, so dass es ein breites Spektrum an Symptomen/Syndromen kennen zu lernen gab.
Wie für die Schweiz typisch, war alles von Beginn an perfekt organisiert.
Kaum war die Zusage da, wurde von Seiten der Klinik alles in die Wege geleitet. Versicherungen, Verträge, Ausweis, Wohnung u.v.a wurden beantragt und ausgestellt. Dabei war der Kontakt per Mail und Telefon sehr angenehm. Dieser positive Fern-Eindruck wurde vor Ort bestätigt. Das Arbeitsklima war sehr gut, fast jeder duzt sich, die Hierachien sind flach, bei Fragen ist schnell Hilfe zur Stelle und ab und an ergeben sich (Wander/Feier-)Ausflüge mit den Kollegen/Assistenten.
Das Aufgabensprektrum war sehr umfangreich, gemessen an denen, die man an deutschen Kliniken wahrnimmt.
- Patienten aufnehmen
- Kostenfürsprachen erstellen
- Arztbriefe schreiben
- Gespräche mit Angehörigen/Ambulanten Psychiatern/ zuständigen Hausärzten führen
- Rezepte/Arbeitsunfähigkeitszeugnisse austellen
- Gespräch mit Angehörigen führen
- Psychoedukationsgruppen leiten
- Eigene Patienten betreuen
- Konsile ausstellen
- an Besprechungen teilnehmen etc.
Mit diesen Inhalten, war diese Famulatur, die lehrreichste von meinen gesamt 4 Monaten. Ich konnte sehr selbständig arbeiten, was zu Anfang sehr ungewohnt war. Bei Fragen oder Problemen stiess ich jederzeit auf Hilfsbereitschaft.
Wohnen konnte ich auf dem Klinikgelände. Das Wohnheim war sehr schlicht eingerichtet (Tisch, Bett, Stuhl). Es gab eine kleine Gemeinschaftsküche mit TV und Sofa. Alles war sehr sauber. Kosten: 240,-Chf zzgl. 50,- für Endreinigung.
Leider ist Cazis etwa 35 Min per Zug von Chur entfernt, so dass man nicht eben mal dorthin fährt. Ein Auto stellt durchaus eine Erleichterung der Logistik dar.
Parkplatz ist am Klinikum vorhanden. Wenn man nett am Empfang fragt, erhält man auch ne Monatskarte (gratis).
Das Essen vor Ort war sehr gut! Angeblich arbeitet dort ein Sternekoch. Mit 8,50 Chf ist es relativ günstig.
Resüme:
Die Zeit war sehr lehrreich. Zunächst war ich etwas verwundert in Betrachtung des Aufgabenspektrums und der Verantwortung gegenüber den Patienten, schneller als erwartet war ich eingearbeitet.
Wie so oft ist es wichtig, dass man seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzt, und nach Hilfe fragt, wenn Unsicherheiten auftauchen.
Ich kann eine Bewerbung uneingeschränkt empfehlen
Bewerbung
Vorlaufzeit ca. 2 Monate, evtl ist auch kurzfristiger möglich. Einfach im Sekretariat anrufen und fragen.