Nach meiner Famulatur in der Kardiologie (separater Bericht) im gleich Haus für 5 Wochen bin ich in der zweiten Hälfte meiner Famulaturzeit zur Pädiatrie gewechselt.
Der Chefarzt und die Ärzte sind alle sehr jung und nett. Die Kinderklinik hat auch eine Neonatologie (Level 1!) auf der man auch famulieren kann. Ich war aber auf der normalen Station und auch sehr froh darüber. Insgesamt muss man sagen, dass man einiges lernen kann und auch selbst einmal den ein oder anderen Patienten aufnehmen darf. Es ist eine Ambulanz angeschlossen, die aber nicht brechend voll ist, wie man es bei Kinderärzten vermutet. Leider muss man aber sagen, dass man weniger machen darf als auf der Inneren oder anderen Stationen.
Hier mal der Ablauf eines Tages:
- Beginn Dienst laut Plan: ca. 8.30 Uhr
- Frühbesprechung (Übergabe Nachtdienst auf den Frühdienst) Dauer manchmal bis 10.30/11 Uhr
- Visite bis ca. 13 Uhr
- 2x pro Woche Mittagsbesprechung ca. 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr
- Übergabe Frühdienst auf den Spätdienst 15.30Uhr bis ca. 16 Uhr oder länger...
Man sieht also das eigentliche Problem: Wann werden die Patienten behandelt bei den ganzen Besprechungen?!? Es ist immer stress, wenn auch eigentlich keiner ist und durch die ständigen Übergaben fällt (wie bei stille Post) immer etwas Information hinten runter. Der Nachtdienst soll dann die Briefe für den Tagdienst schreiben und dabei geht dann immer mal was schief. Aber die Ärzte sagen auch selber das das ein großes Problem ist.
Aber was wirklich schön ist, ist die Arbeit mit den Patienten. Als Famulant kann man auch mal die ein oder andere Besprechung ausfallen lassen und sich mal mit den Patienten beschäftigen. Kinder sind etwas unendlich schönes und wenn man sieht, wie sie vertrauen zu einem gewinnen und gesund werden kann ich dieses Fach nur jedem ans Herz legen. Die Ärzte sind alle super, der Oberarzt liebt seinen Job und die Visiten mit dem Chef sind wirklich schön.
Hinzu kommt, das dieses Haus auch einen Kinderchirurg besitzt und man sollte sich diesem an die Fersen heften und den OP Plan studieren. Es gibt wirklich interessante Operationen und man ist jederzeit von ihm herzlich eingeladen zuzuschauen oder auch mal am Tisch zu assistieren.
Die Neonatologie sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Der Chefarzt liebt dieses Station und weiß von jedem seiner kleinen Schätze alle Werte aus dem Kopf. Der Hammer... Man kann sich auch dort als Famulant einteilen lassen, aber man muss wissen, dass man wirklich nichts machen darf. Es ist sehr interessant aber man will ja auch selbst etwas tun und tagelang nur Tropfpläne anschauen und der Schwester (die machmal auch denken sie sind etwas besonderes) über die Schulter schauen mach auch nit 100% glücklich.
Vom Klinikum erhält man eine kleine Wohnung (mit Balkon) und Kleidung sowie essen 1x am Tag. Bis an den Bodensee nach Radolfzell sind es 10km (Rad nicht vergessen!), nach Konstanz 30min mit der Bahn oder 30km mit dem Rad und bis Zürich ist es 1h mit der Bahn.
Viel Spaß!
Bewerbung
Ich habe mich im Februar für eine Stelle im September beworben, aber kurzfristiger ist auch möglich.