Alles in allem eine ganz nette Famulatur mit freundlichen Assistenzärztinnen, die mir gerne auch Tätigkeiten überlassen und Abläufe erklärt haben. Allerdings sind die Stationen viel zu dünn besetzt, sodass für Erklärungen etc. nicht genug Zeit bleibt. Die Station 3.1.D ist eine gastroenterologische, diabetologische Station und da das Klinikum relativ groß ist, landen da tatsächlich auch fast nur solche Patienten. Mir sind also ein Haufen Leute mit Leberzirrhose, D.m.II und andauernden Diarrhoen begegnet. Die Patienten kommen über die Notaufnahme und brauchen dann im Laufe ihres Aufenthalts noch einen ausführlichen Status und die ganze Anamnese. Das durfte ich machen. Gegen Ende meiner Famulatur wurde ich auch auf die Nachbarstation ausgeliehen, um die Aufnahmen da zu erledigen, weil die Personaldecke dort viel zu dünn war. Außerdem habe ich die Blutabnahmen etc. erledigt, wobei es da auch eine Schwester gibt, die das normalerweise macht. Wenn man also nicht nur Pieksen will, muss man nicht... Die Visiten waren nicht so furchtbar lehrreich, die Assistenzärzte mussten sich auch immer erst durch die Kurven wühlen und Chef- und Oberarzt haben mehr oder weniger ignoriert, dass da noch jemand mitlatscht. Hin und wieder konnte ich auch in die Endoskopie gehen, um mir da einiges anzusehen. Insgesamt gab es also kaum Zeiten der Langeweile, aber die Aufgaben waren jetzt auch nicht sooo abwechslungsreich. Der Tagesablauf war in etwa so: 8.00 Beginn, Blutabnehmen, Briefe diktieren, Visite, Status+Anamnese erheben, Briefe diktieren, Essen gehen, Mittagsbesprechung, Röntgenbesprechung, Status erheben. 16.00 Schluss. Ich habe auf alle Fälle was gelernt und internistische Briefe zu diktieren gestaltet sich auch als eine echte Herausforderung. Ich kann die Famulatur dort empfehlen, besonders für alle, die gerne nochmal Kontakt zu Patienten haben möchten und die Grundlagen von Untersuchung und Patientengespräch vertiefen möchten.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 2,5 Monate vorher per Mail an die Klinik Innere II und ans Personalbüro beworben, da hat dann aber keiner geantwortet. Deshalb rief ich ca. 4 Wochen vorher nochmal da an und nach viel Hin-und-Her, Durchgestelle, und Wir-sind-nicht-zuständig habe ich dann meinen Wunschtermin bekommen. Anscheinend wusste aber letztlich die Innere II gar nichts von ihrem Glück, weil das Personalbüro sie nicht informiert hatte. Das war dann am ersten Tag erstmal etwas durcheinander...
Wer aus Berlin und Umgebung kommt, sollte vorher nachfragen, ob das Bahnticket erstatten werden kann. Unter manchen Bedingungen geht das, es lohnt sich!!!