Da ich noch nie am Bodensee war wollte ich (wenn auch im Frühjahr) einfach mal eine andere Seite von Deutschland sehen. Zwar bekommt man als PJler weder Essensgeld, noch lukrative Bereitschaftsdienste und muss die Wohnung im Schwesternwohnheim (~110€/Monat) selber zahlen (Achtung Kochgeschirr, Bettdecke und Kissen ist selbst mitzubringen), dafür wird man aber von einer tollen Stadt und Klinik belohnt.
In der Chirurgie ist der Arbeitsbeginn morgens um 7 Uhr mit einer kurzen Visite. Um 7.45 Uhr geht es in die Röntgenbesprechung zusammen mit den Unfallchirurgen und anschließend einmal mit dem ganzen Team und einem Oberarzt der Anästhesie über die Intensivstation. Dann geht es je nach OP-Plan entweder als 2. Assistenz in den OP oder auf Station / zur Aufnahme prästationärer Patienten / in die Notaufnahme.
Man heftet sich am Besten an einen Assistenzarzt, die durch die Bank alle total freundlich sind und gerne alles erklären. Ich habe noch nie ein so gutes Arbeitsklima in einem Team und auch auf den Stationen gesehen. Vom Chefarzt über die Oberärzte bis zu jedem einzelnen Assistenzarzt hat man sich super verstanden.
Wenn man etwas einmal machen wollte musste man nur Fragen und es war kein Problem auch mal auf eine andere Station zu gehen oder sich den ein oder anderen spannenden Fall anzuschauen. Blutabnehmen konnte man (musste man aber nicht, weil die Schwestern dies auch erledigten und sich sehr freuten, wenn ihnen etwas Arbeit abgenommen wurde).
Dadurch, dass das Haus zwar nicht klein, aber auch nicht gerade ein Maximalversorger ist, ist das OP-Spektrum durchaus groß. Von der Hernienchirurgie und Proktologie bis zu großen Baucheingriffen (Hemihepatektomie, Bariatische Chirurgie) oder Gefäßchirurgie war alles dabei. Einmal wurde ich sogar von der recht kleinen Abteilung der Thoraxchirurgie gerufen.
Mittwochs und Freitags ist für gewöhnlich ein kürzerer Tag und man kann so gegen 14-15 Uhr gehen, wobei in meiner Famulatur immer viel zu sehen und zu machen war, sodass ich wie alle anderen auch gerne länger blieb.
Außerdem ist Mittwochs von 10.45 Uhr bis 15 Uhr PJ-Unterricht.
Nach Feierabend ist der Weg an den See nicht weit (5min). Es empfiehlt sich aber für Konstanz ein Fahrrad mitzunehmen, da es als Studentenstadt ideal dafür ist.
Wenn ihr euch bewerbt versucht ein Zimmer im Wohnheim Luisenstraße 7c zu bekommen und zwar möglichst im 2. Stock --> der ist komplett für PJler mit denen man immer was unternehmen kann.
Leider waren die 4 Wochen viel zu kurz
Bewerbung
2 Monate im Voraus (für den Sommer sicherlich auch noch früher)