Also, ich war fuer 4 Wochen auf der Orthopaedie am LUKS.
Man wird freundlich begruesst -je nach Eintrittstermin erhaelt man den ersten Tag ueber den Vormittag eine Reihe an Vorlesungen zum Haus, zur Organisation, zur Hausfeuerwehr und anderen wichtigen Dingen-.
Anfangs waren wir 6 UA´s auf Station, was sich aber innerhalb meiner 4 Wochen auf 3 bzw. jetzt kurzfristig Null dezimiert hat.
Zum Team: es gibt einen Chef, einen CoChef, leitende Oberaerzte, Oberaerzte und Assistenzaerzte. Alle sind sehr nett und beantworten Fragen sofern Zeit ist, sehr freundlich und kompetent. (Vor allem Fragen ueber Huefte und Impingement an dieser werden mehr als ausfuehrlich beantwortet.)
Gern haben die Assistenten auch mal zwischendurch, wenn Zeit war eine kurze Spontanfortbildung mit uns durchgefuehrt, so zB zum ATLS.
Weiterhin gab´s einmal pro Woche eine Fortbildung (eher auf Assistentenniveau, aber trotzdem lehrreich und super) und eine Roentgenbesprechung, die durch einen Radiologen begleitet wird. Alle zwei Wochen -so das Ziel- soll es eine UHU-Fortbildung (nach dem Prinzip von UHUs fuer UHUs oder Untersuchungs- oder Nahtkurse) geben.
Man muss dazu sagen, dass das UHU-Konzept von einer sehr engagierten und wirklich verdammt netten Oberaerztin (ich denke, wenn es angebracht ist, kann sie auch anders - hab ich aber mir gegenueber nie erleben muessen :)) gerade frisch uebernommen und ueberarbeitet wurde, sodass hier auch Kritik immer gewuenscht wird. Sollte das Konzept aber so funktionieren, wie es bei mir angefangen hat, faend ich es echt super.
Zu den taeglichen Aufgaben gehoert: frueh kommen, um die Stationsliste und die Roentgenliste vorzubereiten, bzw. durchzusehen. Dann Morgenrapport, dann Aufteilung (je nachdem wie es benoetigt wird): die, die in den OP gehen, gehen fruehstuecken, die anderen gehen auf Visite oder sehen in der Tagesklinik die ambulanten Patienten. (Manko: Es darf nur ein UHU mit zur Visite - wobei dort wichtige Infos, wie Austrittstermine usw. fallen.)
Im OP ist man meistens zweite Assistenz, was -da die Abteilung doch recht "hueftlastig" ist, zumindest bei den TPs nicht soo lustig ist. Arthroskopien und Chirurgische Hueftluxationen lassen jedoch mehr Spielraum zum gucken. Vor allem die o.g. Oberaerztin und der Chefarzt erklaeren sehr gern und viel im OP, wodurch die ganze Sache -auch wenn man selbst nicht wirklich aktiv werden kann- echt Spass macht.
Weiter zum Tagesablauf: Es geht weiter zum Briefe schreiben, Briefe schreiben, Briefe schreiben. Am Vormittag kommen dann die stationaeren Patienten, die man relativ frei untersuchen kann (es gibt ein paar Standards und die OP mit ihrem jeweiligen Gelenk sollte natuerlich im Vordergrund stehen). Da man betreffendes Gelenk aber bis auf pDMS nicht mehr untersuchen MUSS (ist schon in der Sprechstunde passiert), wird einem die jeweilige Untersuchung auch nicht nochmal gezeigt.
Dies stellt man dann dem Stationsarzt vor, meldet ggf. noetige Untersuchungen an und sorgt einfach dafuer, dass der Ablauf fuer den Patienten dahingehend reibungslos ist. Meistens ist dann auch schon wieder Mittagszeit (man schafft es eigentlich halbwegs, jeden Tag essen gehen zu koennen: Kantinenessen kostet durchschnittlich 8CHF, es gibt aber zwei leistungsstarke Mikrowellen, sodass man sich sein selbstgekochtes Menue gut mitnehmen kann.)
Montags finden von 13-17 Uhr Gelenksinfiltrationen (diagnostisch-therapeutisch) statt, bei denen ein UHU die Materialien anreichen muss. Wenn man Glueck hat, darf man unter Anleitung und unter BV-Kontrolle selbst punktieren.
Wie gesagt, die Assistenten und Oberaerzte sehen einen, MEISTENS nicht als pure bezahlte Arbeitskraft, sondern als Student, dem man etwas beibringen kann.
Zum Wohnheim: man findet schnell Kontakte, trifft sich zum abendlichen TrashTV und kann es ganz "ok" aushalten (obwohl die Zimmer recht abgewohnt sind!). Man sollte sich nur darauf einstellen, dass man fuer die dickeren deutschen Stecker einen Adapter braucht (sind vorher guenstiger auf amazon zu erwerben) und dass man am Ende putzen muss, wie im *****-Hotel. :)
Alles in allem eine wirklich schoene Zeit (Luzern entschaedigt tatsaechlich sehr viel) mit vieeel Gemeinschaftskaesefondue. Und einer Erfahrung, die ich sowohl positiv, wie negativ nicht missen moechte.
Bewerbung
Bei mir relativ knapp, 6 Wochen im Voraus, sonst eher 6-12 Monate.