- 15 Tage auf der geschlossenen Akutstation HAR4. Sehr nettes junges Team, sowohl auf ärztlicher Seite, als auch auf der Pflegeseite, man sieht sehr viel (mehr als auf einer Uni-Station ohne Versorgungsauftrag), durch das breite Einzugsgebiet des "Koblenzer Raums" sieht man alles von der klassischen Depression bis hin zu hoch wahnhaften Patienten in der akuten Psychose. Das Arbeiten auf Station ist sehr angenehm, man fühlt sich sehr gut aufgehoben. Auch oberärztlich wurde ich gleich voll ins Team eingebunden. Auf Wunsch kann man auch einen Nachtdienst mitmachen (mit nachfolgendem Freizeitausgleich), wo man nochmal ganz akute Fälle sieht.
Ich durfe an einem Tag den Chefarzt ins Gericht begleiten und 2 Prozessen beiwohnen, bei denen er als Gutachter tätig war.
In meinen 15 Tagen auf der HAR4 war eine PJlerin da, die Einzeluntericht bei den Chefärzten bekam woran ich teilnehmen konnte - an der Uni undenkbar!
Eine sehr lehrreiche, interessante und schöne Zeit, würde ich jedem empfehlen, der sich für Psychiatrie interessiert!
- 15 Tage auf der geschlossenen Gerontopsychiatrie PZ1. Eine im Vgl. dann doch wieder ganz andere Welt mit Patienten über 60, oft mit einer Demenz und oder einer anderen psychiatrischen Erkrankung. Das Arbeiten hier erinnert schon eher an die innere Medizin, viele multimorbide Patienten, die oft neben ihrer psychiatrischen Erkrankung drängendere "rein somatische" Probleme haben. Hier bietet es sich meiner Meinung nach an, nach Innere einzusteigen. Auch hier sehr netter Kontakt zu den Mitarbeitern. Hier kann man übrigens schon mal öfter das Legen von Zugängen üben wenn man möchte ;-).
Ich habe mir beide Stationen explizit ausgesucht, da ich sowohl die akute Psychiatrie in ihrer ganzen breite sehen wollte (was ich defintiv konnte!) und mit der Geronotstation unser aller "täglich Brot" in einigen Jahren schon einmal erleben wollte. Die Klinikleitung ist offen für Wünsche, man kann sich ansehen was man möchte. Die ärztlichen Kollegen sind allesamt sehr nett und haben mir das Gefühl gegeben, dass sie sich freuen einen Famulanten auf Station zu haben.
Morgens um 8.00Uhr treffen sich alle diensthabenden Ärzte mit den 3 Chefärzten im Konferenzraum zur Frühbesprechung, die Dienstärzte berichten von Aufnahmen/Vorkomnissen der Nacht, so hat man das Gefühl immer grob zu wissen, was in der ganzen Klinik (PSY - ohne Neuro) los ist bzw. wo man vielleicht mal einen Patienten mit einer interessanten Fragestellung besuchen kann.
Ein Mittagessen war ´immer´ möglich, in der Mittagspause ist der Dienstarzt zuständig. Das Essen ist für Famulaten kostenlos, lediglich das Getränkt schlägt mit 80 Cent zu Buche.
Blut wird in dieser Klinik übrigens von extra dafür eingestelltem Personal abgenommen, d.h. ärztliche Aufgabe ist nur die Blutabnahme im Notfall (kam für mich 1x in 30 Tagen vor), sowie das Zugänge legen (auch selten im Vergleich zur Inneren).
Zusammenfassend: Sehr schöne Klinik mit einer netten sehr kollegialen Atmosphäre und einem guten Verhätnis der Ärzte untereinander und der Ärzte zu der Pflege. Alle begreifen sich grundsätzlich viel mehr als Team, als mir das in meinen anderen Famulaturen in "somatischen" Fächern begegnet ist. Auch für Studenten, die später nicht in die Psychiatrie wollen eine lohnenswerte Erfahrung, da man immer wieder mit psychiatrischen Patienten und Krankheitsbildern konfrontiert werden wird.
Note: definitiv "sehr gut"!
Bewerbung
Wenige Wochen Vorher per email-Anfrage bei CA Dr. Elsner
