Meine Motivation ins Vivantes Wenckebach zu gehen, beruhte hauptsächlich darauf, dass ich mit NEF fahren darf. Das ist mittlerweile laut Aussage des Chefarztes nicht mehr möglich. Die Feuerwehr Berlin hat vor kurzem neue Regelungen für Famulanten beschlossen.
Zur Famulatur:
+ breites Spektrum an Krankenheiten
+ tägliche Wahl zwischen internistischen u. chirurgischen Arbeitsbereich (Die Schwester am Eingang der Rettungsgelle beurteilt die Patienten nach diesen zwei Kategorien.)
+ großer eigenständiger Tätigkeitsbereich nach Einarbeitung (ca. nach 2 Wochen), man darf je nach Diensthabenden Arzt Patienten selbst übernehmen u. auch untersuchen.
+ Tätigkeiten auch in anderen Bereichen wie auf Station, OP, Ultraschall, Endoskopie je nach Eigeninitiative (Der Chefarzt lässt einem freie Hand. Man darf sich alles anschauen.)
+ pünktlicher Feierabend. Vorsicht! Wenn viel los ist, vergessen die Ärzte, dass sie dich nach Hause schicken sollen. Dann muss man selbst aktiv werden und einfach auf Nachfrage gehen.
- manche Schwestern sind sehr rabiat u. sehr unhöflich u. können einem vor allem den Anfang schwer machen. Da in der Rettungsstelle oft Assistenzärzte mit nicht so viel Erfahrung arbeiten, nehmen die Schwestern das Zepter in die Hand und sagen wo es lang geht. Dementsprechend ist man denen als Famulant häufig ausgeliefert.
- sehr selten Fachärzte in der Rettungsgelle. Die Assistenzärzte waren super nett, können einen oft aber nicht viel erklären, weil sie vielleicht selbst relativ neu dort sind oder so viel los ist, dass sie keine Zeit haben Fragen zu beantworten.
. die Betreuung durch den zuständigen Chefarzt ist unzureichend. Er arbeitet fast nie selbst aktiv in der Rettungsgelle, sondern kommt am Morgen ab und zu mal vorbei und schaut nach dem Rechten. Der Famulus wird dabei gern übersehen und wurde nie gefragt, wie es mal läuft oder ob man klar kommt.
Insgesamt habe ich durch sehr viel Eigeninitiative viel aus der Famulatur mitnehmen können. Wenn man sich hinter die Schwestern und Ärzte hängt, beobachtet und einfach die Tätigkeiten nachmacht, kann man viel lernen. Ich empfand jedoch das Arbeitsklima als
unangenehm, da die Schwestern einen oft sehr grob behandelt und sogar vor dem Patienten kritisiert haben. Man hat leider doch viel mit ihnen zu tun, da die Patienten von Ihnen als erstes gesichtet werden, alle Grunduntersuchungen machen und dann erst der Arzt kommt.
Außerdem herrscht dort oft eine Null Bock Stimmung, obwohl im Vergleich zu anderen Rettungsgellen es dort sehr ruhig zugeht.
Bewerbung
Ca. 3 Monate vorher. Manchmal auch kurzfristiger.
E-Mail oder Anruf beim Chefarzt Herr Albers. Tel. siehe Homepage.