Wer den langen Text nicht lesen will, hier die Kurzfassung:
das Wichtigste gleich vorweg: eine Famulatur in der internistischen ZNA lohnt sich meiner Meinung nach nur gegen Ende des Studium, weil einem sonst zuviele Grundlagen fehlen. Man sieht neben internistischen Patienten auch neurologische, HNO- und Uro-Patienten.
Pro:
+ super Betreuung, i.d.R. durch einen der zwei Oberärzte
+ eigenständig Anamnese und Untersuchung durchführen
+ Zugänge legen und Blutabnehmen kann man machen, wird aber i.d.R. durch die Pflege erledigt
+ viele BGAs, wenn man nachfragt auch LPs bei den Neurologen möglich
+ gesamtes Spektrum der inneren Medizin inkl. Reanimationen, je nach Interesse auch neurologische, HNO- und Uro-Patienten
Contra:
- die Personalsituation ist meistens etwas "angespannt", heißt je nachdem ob ein Assistenzarzt für die nicht-überwachungspflichtigen Patienten da ist oder nicht, ist der Tag entspannt oder auch ziemlich chaotisch und hektisch
- eine ausführliche Einführung, auch mit "was finde ich wo" gibt es eigentlich nur wenn noch andere Studenten da sind, die sich schon in der ZNA auskennen und einem alles zeigen (war bei mir nicht der Fall), sonst beschränkt sich diese Einführung auf 5 Minuten "Führung" durch die ZNA und man muss sich alles selbst erarbeiten
Alles in allem eine super Famulatur mit Höhen und Tiefen. Man betreut ab dem ersten Tag eigene Patienten von Anfang bis Ende. Anamnese und Untersuchung (inkl. DRU ;-) macht man im Prinzip alleine, bespricht den Fall dann mit einem Oberarzt, legt zusammen die weitere Behandlung fest und schreibt natürlich auch den Arztbrief.
Je nach Anzahl der Studenten (ich war drei von fünf Wochen alleine, eine Woche waren wir zu zweit und eine Woche zu dritt) hat man auch einen eigenen PC.
Die internistische ZNA hat außerdem noch 8 Überwachungsbetten, die von der Kardiologie mitbetreut werden. Zweimal am Tag (i.d.R. um 9 und zwischen 15 und 16 Uhr) kommt für die Überwachungs-Patienten ein Oberarzt aus der Kardiologie zur Visite. Bei zwei Oberärzten (die zum Glück meistens zur Visite kommen) hat man das Glück, dass sie echt viel erklären, einem EKGs zum Befunden hinhalten und man bei TTEs zuschauen kann. Die anderen Kardio-Oberärzte interessieren sich nicht so wirklich für Studenten.
Zugänge legen und Blutabnehmen werden prinzipiell von der Pflege übernommen, man kann sich hier natürlich aber auch einbringen. Ansonsten bekommt man eben nur die schwierigen Blutentnahmen überlassen;-)
Bei den Pflegekräften gibt es so wie wahrscheinlich überall alles zwischen total nett und sehr unfreundlich.
Weitere Tätigkeiten: BGAs ohne Ende, beim Schallen zusehen und auch unter Anleitung selbst.
Normalerweise ist auch immer ein Neurologe/eine Neurologin in der ZNA, die ohne Ausnahme alle sehr freundlich sind und an die man sich auch hängen kann. Auf Nachfrage ist es hier auch möglich, LPs selbst zu machen.
Fazit: Bisher meine lehrreichste Famulatur, lohnt sich aber nur gegen Ende des Studiums und man sollte eine gute Portion Motivation und Interesse mitbringen. Um irgendwie einen Monat abzusitzen ist die ZNA in Höchst sicherlich nicht zu empfehlen.
Bewerbung
Bewerbung im Februar per Email an den Chefarzt. Antwort kam innerhalb von zwei Tagen.