Insgesamt hat sich die Famulatur sehr gelohnt und ich würde jedem anraten da eine Famulatur zu machen, auch wenn man nicht unbedingt in die Pädiatrie will.
Erlernung von praktischen Fähigkeiten kommt auf die Pädiatrie schon zu kurz. Dazu kommt noch, dass auf die Infektstation kommt die große Mehrheit der Kinder eben notfallmäßig, da ist es auch wichtig dass die möglichst schnell die richtige Therapie kriegen. Deshalb machen die Ärzte selber die Aufnahmen.
da ich auch noch nur 2 Wochen da war (mit zwei Feiertagen), gab es da keine Möglichkeit für mich Blutabzunehmen oder Viggos zu legen - vielleicht bei längerer Famulatur würde es besser klappen.
Was die Famulatur mir v.a gebracht hat, war die breite klinische Erfahrung. Jeden Morgen habe ich 1-3 Kinder (meistens in der Nacht aufgenommenen) mir angesehen, nochmal eine komplette Anamnese gemacht und das Kind so viel wie nötig und möglich untersucht (Inkls. Neuro, HNO). Danach konnte ich es den Ärzten vorstellen und auf der Visite dem Oberarzt. Dadurch habe ich enorm viel Sicherheit in Untersuchen und Anamnese gewonnen - und was v.a sehr cool war - viele spannende Befunde gehört, getastet und gesehen, sei es Brummen, Giemen, Stridor Herzgeräusche, verschiedene Exantheme, Trommfellentzündungen, Tonsillen, Lymphknoten, Meningismuszeichen usw - so viel wie ich in keiner Erwachsenenfamulatur es konnte.
Dazu kam auch die extreme Variabilität an Krankheiten, von ganz häufigen wie Lungenentzündung, obstruktive Bronchitis, Gastroenteritis, Asthma, Phlegmone und Staphylodermie bis den eher seltenen wie Hypohyseninsuffizienz, Brugadasyndrom, Lymphangiitis, Kawasaki und Mukoviszidose.
Bei der Visite konnte ich auch immer die Kinder untersuchen, wenn da was spannendes gab. Mir wurde auch schnell beigebracht wie man i.v Medikamente spritzt - die Aufgabe habe ich dann mit dem PJler geteilt. Nach der Visite gab es immer die Mittagsbesprechung mit Röntgenbesprechung, wo man die ganz spannenden Fälle vorbestellt bekommen hat. Danach konnte man Essen gehen - ich weiß nicht, wie es ist wenn man sich offiziell über Sekreteriat um Famulaturplatz bewirbt, ich habe auf jedem Fall da keine Mitarbeiterkarte bekommen, hatte aber eine aus meinem Hiwijob. Ohne ist es aber relativ schwierig. Notfalls kann man aber bestimmt eine von jemanden ausleihen :)
Am Nachmittag kamen dann die Aufnahmen, wo ich mitgucken, untersuchen und auch mitfragen konnte, und das Briefeschreiben, wo ich auch jeden Tag einen geschrieben habe, das dann auch meistens mit mir durchgesprochen wurde. Zwischendurch hatte man auch sehr viel Zeit um über die ganzen Krankheitsbilder nachzulesen. Wenn es ganz ruhig war, konnte man auch auf die tagesklinik rüber, da hat man auch viele spannende seltene Krankheitsfälle gesehen, wie zB Akromegalie.
es gab öfters PJ- Fortbildungen, wo man als Famulant hingehen konnte, musste aber nicht. Die waren aber ganz gut. Die große Nachteil war, dass ich nicht in den Ambulanzen oder Funktionsbereichen hospitieren konnte, aber eventuell geht es bei einer längeren Famulatur, die nicht so viele Feiertage in sich hat :)
Insgesamt waren es aber sehr nette zwei Wochen, die mich für Pädiatrie begeistert haben und mir war Schade da wegzugehen.
Bewerbung
Es ist relativ schwer ganz offiziell über die Sekreteriat ein Platz zu bekommen. Am besten schreibt man die Ärzte direkt an oder versucht es über Vit B, das geht dann relativ kurzfristig.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung Fallbesprechung Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben Röntgenbesprechung Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Patienten untersuchen