Als erste Famulatur (und auch NUR als erste Famulatur) empfehlenswert, da sehr ruhig und anspruchslos. Es ist bereits meine zweite Famulatur und ich habe durch das Studium bereits einiges an klinischem Vorwissen, weshalb ich mich sehr gelangweilt habe. Niemand ist für einen zuständig, es gibt für Famulanten nichts zu tun. Scheinbar ist man dort auch nicht gewohnt, dass jemand famuliert, da man bei 3 Famulanten auf insgesamt 2 Stationen verteilt bereits von einer "Famulantenschwemme" sprach und manche Ärzte ein Zusehen/Teilhaben von mehr als einem Famulanten von Vornherein verweigerten (falls es dann doch was Interessantes gab, musste man Glück haben und als Erster vor Ort sein). Mehrmals täglich hörte man "geh doch mal schauen, ob in der Rettungsstelle was ist" (meistens nicht) und "schau doch mal in der Diagnostik vorbei" (wo auch meistens nichts war). So wurde man von Pontius nach Pilatus geschickt in der Hoffnung, dass man irgendwo hängen bleiben könnte.
Der Tagesablauf
8:00 Beginn und bis halb zehn nichts zu tun, da auch meist keine Blutabnahmen waren (und wenn dann nur sehr wenige)
9:30 kurze Besprechung mit anschließender Visite der 3-4 Patienten auf ITS, zurück auf Station
11:30 gemeinsames Frühstück auf Station (umsonst und lecker)
13:30 eine wirklich qualitativ unheimlich schlechte Röntgenbesprechung
16:00 Ãœbergabe
16:20 Feierabend
+ unheimlich nettes Pflegepersonal
+ ruhiges Krankenhaus, in dem die Ärzte sich Zeit für ihre Patienten nehmen
+ Essen und Trinken umsonst
+ ein einziger engagierter Arzt (B.B.)
+ Raucher gibt es dort (leider) viele, sodass rauchende Famulanten dort viele viele Pausen machen können (dazu zählte ich leider nicht)
+ jede Menge Grün drumherum, die Klinik steht quasi im Wald
- es gibt keinen Plan in der Funktionsdiagnostik (man arbeitet dort nach Lust und Laune, sodass man seine Zeit dort nicht planen konnte und viel verpasste)
- sehr unfreundliche Sekretärin
- teils arrogante Ärzte (ein Extremfall ließ sich noch nicht mal dazu herab mich einfachen Famulanten zurück zu grüßen geschweige denn Lehre zu betreiben, weshalb der Bereich, in dem diese Person eingesetzt war, regelmäßig nicht für mich infrage kam und ich warten musste, bis ein anderer Arzt dorthin rotierte)
- keine Lehre
Summa summarum: Wer nichts erwartet, nichts lernen will oder gerade aus der Vorklinik kommt, der profitiert in diesem kleinen Krankenhaus. Allen anderen rate ich davon ab.
Bewerbung
1/2 Jahr vorher im Sekretariat der Inneren, geht aber auch kurzfristig, da hier kaum jemand famuliert.
