Allgemeines: Italienischkenntnisse sind schon von Vorteil, da die meisten Ärzte italienisch-sprachig sind und die Patienten meistens auch (in Bozen 70% IT, 30% D)
Unterkunft:
Es gibt das Schwesternwohnheim, das aber teuer ist und kein Internet hat (Stand:Oktober 2014). Dafür kann man dort sein Auto abstellen. Das liegt zwar nah am Krankenhaus, dafür etwas außerhalb vom Zentrum. Ich war im Kolpinghaus. Das war billiger und ist mitten im Zentrum (Tipp: Zimmer zum Hof nehmen, die Straße ist etwas laut + Irish Pub nebenan), dafür kommt man sich immer etwas beobachtet vor (Portier, der kontrolliert, ob man Gäste mitbringt und Kameras in der Gemeinschaftsküche (hat da vor Jahren wohl mal gebrannt, trotzdem komisch). So schlimm wie im Rainerum nebenan ist es aber nicht.
Den Parkplatz bekommt man am Krankenhaus für 16,91 pro Monat. Bis man den hat, muss man zwar mit verschiedenen Zetteln durch mehrere Büros ("Passierschein A38"), aber am Ende hat man ihn (Parkplätze in der Innenstadt sind unbezahlbar)
Tagesablauf: Insgesamt ist der Tagesablauf seeeehr locker. Man kann im Grunde kommen und gehen wann man will (solange man die 6h einhält um das Essen umsonst zu bekommen, wobei einem da auch keiner einen Strick draus dreht, ich hab bisher jedenfalls keine Rechnung bekommen ;)
Bei mir sah das so aus: Vor der Frühbesprechung (ca.08.30Uhr,wobei Ort und Zeit sehr variabel waren) Kaffee trinken in der Bar. Die Frühbesprechung beinhaltete nicht immer Patientenfälle, sondern auch mal Alltagsgespräche, also noch mal in die Bar...ca.09.30Uhr Visite, die bei den Neurologen seeeehr lange dauert, bis ca. 11.30Uhr. Ab 12.30Uhr Mittagspause (die Kantine ist spitzenklasse), die von den Studenten bis ca. 14Uhr ausgedehnt wird (vorher ist eh nichts zu tun und die Ärzte sind auch essen oder Kaffee trinken). Danach kann man theoretisch gehen und die Umgebung erkunden, die wirklich sagenhaft schön ist, meiner Meinung nach (Rennrad-Paradies!)
Zu tun hat man nicht viel. Ich hab die Schwestern angehauen, mich zum Braunülen legen und Blut abnehmen zu rufen (machen in Italien die Schwestern!). Ab und zu kann man eine Anamnese machen und spezielle Tests durchführen (Schellong-Test, Mini-Mental, neurologischer Status etc.).
Fazit: Wer Urlaub mit Famulatur verbinden will, ist hier gut aufgehoben. Wer mega motiviert ist, wird sich ab und zu langweilen. Wer interessiert ist, bekommt aber auch viel erklärt. Die Ärzte und Schwestern sind wirklich mega nett und hilfsbereit, insgesamt sollte man aber schon etwas Eigeninitiative zeigen um was zu lernen.
In anderen Abteilungen ist es übrigens schlimmer. In der Allgemeinchirurgie gibt es beispielsweise kein Limit, da spazieren teilweise 10-15 Famulanten+PJler rum, da bleibt für den Einzelnen nicht viel übrig. In der Inneren und Gefäßchirurgie ist es ähnlich. Was mir noch empfohlen wurde, ist die Unfall/Ortho. Außerdem die Notaufnahme...
Bewerbung
Ein halbes Jahr vorher mindestens. In Meran war da schon alles belegt (hinterher war ich froh nicht nach Meran gegangen zu sein, denn Meran ist schon echt eine sehr kleine Stadt, abends ist da nicht viel los...)
Frau Tammerle ist sehr hilsbereit und unkompliziert im Kontakt.
