Insgesamt eine Famulatur mit der ich sehr zufrieden war. Ich konnte - wie ich es mir erhofft hatte - sehr viele praktische Tätigkeiten unter Anleitung und Aufsicht selbst durchführen. Unter anderem durfte ich Zugänge legen, die Maskenbeatmung durchführen, Larynxmasken anlegen, Intubationen durchführen und die Beatmung während der OP einstellen. Bei invasiveren Methoden wie PDKs, ZVKs oder ähnlichem durfte ich assistieren und bekamt sehr detaillierte Einblicke. Allerdings sollte man dazusagen, dass sich das unter den Ärzten stark unterschied. Bei manchen durfte man gar nichts machen, andere ließen einem - nach entsprechender Einführung und unter Aufsicht natürlich - fast die gesamte Narkose durchführen. Hier macht sich Eigeninitiative bezahlt, wenn man einen Arzt erwischt der einen nichts tun lässt, dann wechselt man am besten den OP, denn sonst ist der Tag für die Tonne.
Positiv hervorzuheben ist der Kontakt mit der Pflege. Die Anästhesie- wie auch die OP-Pflege ist bis auf ganz wenige Ausnahmen sehr freundlich, hilfsbereit und geduldig. Hut ab, das habe ich bisher in keinem Haus so angenehm erlebt.
Besonderes Highlight: Essen in der Kantine wird kostenlos gestellt. Man bekommt jeden Tag genügend Zeit für eine ausgiebige Pause und darf auch meist schon etwas vor 16 Uhr gehen.
Achtung: Wer auf dem am Westend stationierten NEF mitfahren möchte, der sollte das bereits vor Antritt der Famulatur ankündigen! Ich habe den Fehler gemacht dieses Thema erst am ersten Arbeitstag gegenüber einem Oberarzt anzusprechen. Dieser meinte das sei nicht möglich, was ich enttäuscht so hinnahm. Am letzten (!) Tag meiner Famulatur hat mir dann einer der Notärzte erzählt, dass dies doch möglich ist. Man sollte dies also möglichst schon bei der Bewerbung angeben und - wenn nichts weiteres im Vorfeld vereinbart wurde - explizit mit dem Chefarzt oder den auf dem NEF fahrenden Ärzten reden. Man benötigt darüber hinaus eine spezielle Unfallversicherung, die wohl über die Charité zu bekommen ist - das muss allerdings alles im Vorfeld bereits ins Rollen gebracht werden.