Also ich kann die Famulatur dann empfehlen, wenn man etwas lernen möchte und keinen Wert auf die Stimmung oder Freizeit legt.
In der Schweiz gibt es keine Famulaturen, daher ist man ein Unterassistent (PJ ler) und darf dadurch auch mehr. Insgesamt sah der Tag so aus, dass man 7.30Uhr auf Station zur Visite (mit den Schwestern) erschien, um 8 Uhr gab es dann eine Röntgenbesprechung und den Rapport, danach dann je nachdem bis zum Mittag oder länger in den OP und am Nachmittag Briefe schreiben, Patienten aufnehmen etc., um 17Uhr dann den zweiten Rapport und danach Fortbildungen bis max. 19.30Uhr (die uns leider gar nichts gebracht haben, da sie super speziell waren). Ob einem etwas erklärt wird oder nicht hängt davon ab, an welchen Arzt man gelangt. Die Stationsärzte (in Facharztausbildung) sind immer sehr nett, haben aber selten Zeit einen etwas zu erklären, die Oberärzte kümmern sich größtenteils nicht um einen. Einem wurde nicht einmal der Tagesablauf oder das Verhalten im OP gezeigt, sodass man dort auch schnell mal mit den OP Schwestern aneinander geraten kann. Wochenenddienst und Doppelschicht ist hier übrigens
für die Famulanten durchaus an der Tagesordnung, Kompensation ist auch nicht selbstverständlich. Man muss sich halt im Klaren sein, was man möchte. Für diejenigen, die Lernen möchten ist das das richtige, für alle anderen, die etwas vom Land sehen möchten, Geld verdienen möchten oder ähnliches rate ich ab. Es bleibt nicht so viel Zeit zum rumreisen und vom Geld bleibt nicht viel übrig.
PLUS: ich durfte nähen, gipsen, RQWs versorgen und es gibt 2 Urlaubstage.