Der Tag begann meist um 8:30 Uhr mit der Visite auf der Station, welche je nach Anzahl der Patienten zwischen einer und drei Stunden dauerte. Danach haben wir noch Patienten aufgenommen und diese am nächsten Tag vorgestellt. Um die Mittagszeit oder früher endete der Arbeitstag, sodass man genug Freizeit hat. Einmal in der Woche ist man in der Ambulanz und man hat auch die Möglichkeit ins benachbarte Katutura State Hospital zu gehen, um dort am Studentenunterricht teilzunehmen.
Die Unterkunft wurde uns gestellt, was aber nicht selbstverständlich ist, ich denke, durch gutes Zureden kann man viel erreichen. Die Menschen sind dort alle sehr zuvorkommend und freundlich, wollen einem immer helfen. Mittagessen gibt es in einem kleinen Imbiss im Krankenhaus sehr günstig.
Es ist auch kein Problem, wenn man sich mal einen Tag freinimmt, um durch das Land zu reisen, wo es jede Menge zu entdecken gibt.
Ich kann euch eine Famulatur hier empfehlen, da man einerseits viele Krankheitsbilder sieht, die es bei uns nicht gibt, zum Beispiel: viele AIDS- oder Tuberkulosepatienten, Beri-Beri (wahrscheinlich das einzige Mal in meinem Berufsleben) und weitere. Außerdem bekommt man Medizin ohne viel High-Tech zu sehen, es gibt lediglich zwei CTs und Sonogeräte im ganzen Land. Andererseits bleibt auch genug Freizeit übrig, um ein faszinierendes Land zu entdecken.
Bewerbung
Mit der Bewerbung begannen wir ein halbes Jahr vorher, was jedoch etwas holprig verlief, da die Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt waren. Es läuft vieles über Fax, was bei uns nicht funktionierte, daher haben wir alles telefonisch geklärt. So fehlte uns jedoch eine schriftliche Bestätigung, ohne die man eigentlich keine Famulatur dort beginnen darf. Im Sekretariat des Krankenhauses half man uns dann aber weiter, indem die einfach eine Bestätigung ausfüllten.