Ich habe hier im Sommer 2014 vier Wochen auf der „Inneren“ famuliert, insgesamt war dies eine ordentliche Famulatur.
Positiv hervorzuheben ist, dass ich einen passablen Einblick in die Grundversorgung bekommen habe und die gängigsten Krankheitsbilder kennenlernen durfte. Die meisten Ärzte haben auch viel erklärt und Rückfragen kompetent beantworten können. Richtig in den Arbeitsablauf eingebunden wurden die Famulanten aber eher nicht. Abgesehen von den täglichen Blutabnahmen und dem gelegentlichen Legen von venösen Zugängen gab es für die drei(!) Studenten nicht wirklich viel zu erledigen. Die Aufnahmen kamen allesamt nur über die Notaufnahme rein, hier darf man zwar gerne zuschauen und gelegentlich auch mal selbst voruntersuchen, aber auf Station selbst gibt es dann halt eben fast nichts mehr zu tun. Dafür konnte man aber je nach Interessenlage gerne bei Endoskopien dabei sein und auch mal bei dem Kardiologen des Hauses vorbeischauen. Allerdings war man die meiste Zeit sich selbst überlassen und konnte sich häufig schon nach dem Mittagessen verabschieden, was sich aber natürlich deutlich auf die Lernkurve auswirkte.
Die Stimmung im Haus ist leider nicht die Beste. Obwohl sich die Meisten bemühten, so richtig passte das Team dann doch nicht zusammen, was wohl aber der generell hohen Fluktuation unter den Ärzten geschuldet war. So schlimm wie in früheren Berichten beschrieben, war die Stimmung aber dann nicht.
Ein großer Pluspunkt war das ausgezeichnete Essen, an dem die Famulanten kostenlos teilnehmen durften. Jeden Tag konnte man aus einer Auswahl von drei Gerichten wählen, geschmeckt hat es wirklich immer. Außerdem durfte man das Schwimmbad und die Sauna des Rehabereiches nutzen. Die Unterkunft im Klinikkomplex (in meinem Fall im Kurhaus) wurde ebenfalls kostenfrei gestellt und auch hier gab es nichts auszusetzen. Ebenfalls ein riesiger Pluspunkt war, dass sich im Sommer zahlreiche Praktikanten, FSJler und Studenten in der Klinik tummelten, mit denen man dann die Abende gestalten konnte. Nach kurzer Zeit waren wir so wirklich eine richtige kleine Gemeinschaft und haben viel zusammen unternommen. Im Übrigen ist die Lage der Klinik grandios, bis zum Strand sind es ca. fünf Minuten. Und Sylt ist im Sommer wirklich wunderschön.
