Famulatur Neurologie in Bezirkskrankenhaus Lienz (2/2015 bis 3/2015)

Krankenhaus
Bezirkskrankenhaus Lienz
Stadt
Lienz
Station(en)
Nord 2
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
2/2015 bis 3/2015
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Ein super nettes familiäres Krankenhaus in einer Ministadt südlich der Dolomiten. Skigebiet im selben Ort oder 30 min per Auto nach Italien.

Ich war auf der Suche nach einer Famulatur, bei der ich einen hohen Freizeitwert habe und gleichzeitig auch fachlich etwas mitnehmen kann. Sowie Unterkunft und Verpflegung sollten vom Krankenhaus gestellt werden. Das war in Lienz der Fall und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen.

Man kommt in der Regel als Famulant oder PJler in einem Apartment (15 m2) mit Dusche WC + Terrasse unter. Von dieser hat man einen wunderschönen Panorama Blick auf die Berge. Das Krankenhaus befindet sich gleich nebenan 20 m zu Fuß.
Frühstück, Mittag und Abendessen in der Kantine bekommt man frei gestellt, auch am Wochenende!!

Vom der Freizeit wird es in Lienz egal zu welcher Jahreszeit nie langweilig. Wer gerne sportlich aktiv ist, ist hier genau richtig.
Wanderwege, Skipiste und viele Radwege starten hier in Lienz.
Das Nachtleben ist nicht besonders aber immerhin gibts einen Irishpub und eine Diese. Mit nur 11 000 Einwohner hat Lienz eine erstaunlich gute Infrastruktur. Es gibt hier eigentlich alles was man braucht. Eine kleine Einkaufspassage, viele Restaurants, Kino und ab und zu auch kulturelle Veranstaltungen.
Es wird also nie langweilig. Vor allem sind meistens mehrere Fabulanten oder PJler auch dort, mit denen man was unternehmen kann, wenns passt. Das beste überhaupt ist: In Lienz scheint fast immer die Sonne! Deswegen hat sich die Stadt als Sonnenstadt deklariert.

Nun zum Fachlichen: :)

Die Neurologie besteht aus ca. 30 Betten, 2 Stroke Unit Betten auf der Intensivstation extra, was gar nicht so schlecht für so ein Bezirkskrankenhaus ist. Das Einzugsgebiet ist relativ groß, sodass auch regelmäßig Helikopter vor dem Krankenhaus landen. Meistens handelt es sich dabei um Skiunfälle aber ab und zu ist auch mal ein Schlaganfall dabei. Des Weiteren verfügt die Neurologie eine Ambulanz, die aber, weil sie im der Inneren A. geteilt werden muss, recht klein ist.
Es waren dort ca. 2 Assistenzärzte und vier OA sowie ein Chefarzt für die Station und Ambulanz zuständig, was recht wenig war.

Insgesamt waren alle auf Station super nett, sogar die Krankenschwestern. Die waren immer sehr dankbar wenn man ihnen Arbeiten wie Blut abnehmen oder Flexülen (Leitung auf österreichisch.) legen abgenommen hat. Keine Angst, so viele sinds nicht.
Man kann sich frei aussuchen, mit dem wem man mitgehen möchte. Ob Ambulanz oder Station Visite gehen.
Ich bin ganz gern mit den OA mitgelaufen, da diese doch einen am meisten beibringen konnten.

Pro*s:

wenn man sie engagiert und gut anstellt, darf man einige Dinge unter Aufsicht machen: Ultraschall der Halsgefäße sogar LPs (sind aber net so viele gewesen bei mir)
nette OA, die einen auch viele nette Anekdoten über Österreich erzählen können und von D. vom Fachlichen her sehr begeistert sind
keine starre Hierarchie gegenüber Famulanten und PJlern
fühlt sich als Mitglied im Team
Fortbildungen 1-2 x die Woche (Ultraschall Innere und Dermatologie waren es bei mir aktuell)
Manchmal gibt es abends Fortbildungen in geilen Hotels mit lecker Essen gratis!
darf auch mal auf anderen Stationen sich die Dinge anschauen
keine engmaschige Kontrolle wann und wie lange man da ist
gute Arbeitszeiten 7:45 bis 15:45 h, auch mal früher wenn nichts auf Station zu tun ist. Meisten diktieren die Ärzte nachmittags sowieso nur Arztbriefe und wenn man sich da verabschiedet sagt meist keiner was. Man ist sehr selbständig mit den Arbeitszeiten :D
nette Arbeitsatmospäre im Krankenhaus. Alle grüßen einen.
Dankbare Patienten!
Patienten, die mit dem Helikopter kommen, entgegennehmen.

Kontra:

Auf vielen Stationen herrscht Unmut über die neuen Arbeitszeitgesetze und die enormen Gehaltsunterschiede von bis 1/3 gegenüber Oberösterreich
Fachlich habe ich nicht sehr viel mitnehmen können, bei Untersuchung oft keine saubere Diagnostik betrieben worden ist. Das läuft in D. sicherlich besser und strukturierter mit mehr System. Hier übernehmen die Neurologen in der Ambulanz alle Art von Rückenschmerzen der Orthopäden, weil diese nur mit Operieren beschäftigt sind. Nervt dann doch irgendwann.


Insgesamt war ich sehr zufrieden und es war eine super tolle Zeit! Würds wieder machen aber vielleicht eher in der Inneren, da diese viel besser besetzt ist.


Bewerbung
2 Monate vorher über Primar der Station, dann Kontakt zur Fr. Mattesberger.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.8