Die Famulatur habe ich als ambulante abgeleistet, unter dem Thema "Präklinische Notfallmedizin". Die Organisation durch Herrn Hochberg( Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes ÄLRD) war super. Zuerst war ich zwei Tage auf dem RTW, und danach fast ausschlißelich auf dem NEF als Hospitantin dabei. Zwischendurch gab es zwei Tage, wo ich in die Notaufnahme ins Helios gegangen bin. Da war ich wiederum einen Tag auf der internistischen Seite und einen Tag auf der chirurgischen. Diese beiden Tage haben auf jeden Fall noch das Interesse geweckt, eine Famulatur in der Notaufnahme zu absolvieren. An einem Samstag bin ich den KV- Fahrdienst mitgefahren.
Arbeitszeit war war von 6.30Uhr bis 14.30Uhr. Man konnte aber auch bis 16.30Uhr da bleiben( das war die reguläre Schicht für den Notarzt tagsüber). Nachts bin ich nicht dagblieben, da es dann Probleme gegeben hätte, weil nicht genügend Betten vorhanden gewesen wären (zumindest kein zusätzliches für mich).
Ich hab unglaublich viele spannende Fälle gesehen. Im Schnitt waren es 4 bis 5 Einsätze pro Tag. Jeden Tag war es eine Überraschung mit welchem Notarzt ich mitfahre. Alle waren durchweg freundlich und hilfsbereit, meine Fragen zu beantworten. Erfurt hat zwei Rettungswachen: eine Süd- und eine Nordwache. Zwischen beiden habe ich wöchentlich gewechselt. In die Nordwache konnte ich vom Klinikum aus laufen (ca. 20min). Auf dem Kliniksgelände wurde mir im Wohnheim ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Zur Südwache ging es mit der Straßenbahn und da dann nochmal ein kleiner Fußweg (ca. 10min).
Das Wohnheim ist ok. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Dusche/ WC und Küche/Aufenthaltsraum sind gemeinschaftlich auf dem Flur zu teilen. In meinem Zimmer war noch ein Waschbecken.
Nun zu den Einsätzen: an manchen Tagen hatte ich einen Pieper/Melder bekommen. Das war definitiv entspannter als ohne. Je nach Notarzr durfte man Flexülen legen, Blut abnehmen und viel untersuchen (Auskultation hauptsächlich, weile viele Herz- Kreislauf- Fälle). Als spannendeste Einsätze hatte ich empfunden: Hypoglykämie bei Schuljungen, zwei drohende Hausgeburten, einige Reanimationen, Intubationen. Dann gab es einige psychiatrische Fälle: Suizidäußerungen und -handlungen. Ein Verkehrsunfall war dabei. Ansonsten haben Herzinfarkte und Luftnot jeglicher Genese die Famulatur bestimmt. Teilweise waren auch Fälle dabei, die was für den Hausarzt gewesen wären (z.B. Grippe).
Alles in allem kann ich diese Famulatur nur empfehlen. Es war super spannend und aufregend, weil man einfach nicht wusste, was der neue Tag bringt und für einen bereit hält. Gut fand ich auch, mit verschiedenen Notärzten zu fahren, da wirklich jeder seine eigene Art hat und man von jedem etwas lernen konnte. Auch die Rettungsassistenten waren spitze und jederzeit bereit, Fragen zu beantworten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle!
Bewerbung
Beworben habe ich mich im November 2013 (kein Schreibfehler) und habe den Platz für März 2015 bekommen. Es wird immer nur ein Famulant pro Zeitraum genommen, weil es auch immer wieder Hospitationen von anderen zum Beispiel angehenden Notärzten gibt, die zusätzlich organisiert werden müssen. Und deshalb bietet es sich an, nur einen Famulanten zu nehmen, damit es zu keinen Überschneidungen kommt.