Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Das LKH Rankweil liegt (ein bisschen abseits vom Ort selbst) sehr hübsch umgeben von Wald auf einer Anhöhe. Es hat eine große psychiatrische und eine kleinere neurologische Abteilung. Ich habe dort im Juli 2015 drei Wochen auf der Station Neuro III verbracht. (Zeitlich war mir diesen Sommer leider nicht mehr möglich - ab 4 Wochen Famulatur bekommt man in Vorarlberg übrigens eine Aufwandsentschädigung!)
Ein typischer Arbeitstag: 8.00h Morgenbesprechung in der Bibliothek, eventuell daran anschließend noch Fortbildung oder Röntgenbesprechung. Danach auf die Station - Blut abnehmen, Venflons legen, Patienten aufklären (MRT, CT, Liquorpunktionen...), Patienten aufnehmen oder auch zur Entlassung statuieren, Briefe und Dekurse diktieren - eigentlich genau das, was man sich von einer Neuro-Famulatur so erwartet.
Ich wurde dabei jedoch nicht einfach von A nach B geschickt oder eingeteilt, sondern es haben sich von der Pflege bis hin zum Oberarzt alle richtig bemüht, mir etwas beizubringen und mich einzubeziehen. Fragen waren jederzeit willkommen. Ich durfte schon sehr bald vollständige Aufnahmen selbst durchführen (inklusive Neurostatus), wenn ich mir bei etwas nicht sicher war, hat es einfach ein Arzt nochmal kontrolliert.
Um ein möglichst umfangreiches Bild der Neurologie zu erhalten, wurde ich auch zur neuropsychologischen Testung, dem EEG und der Untersuchung der evozierten Potenziale eingeladen. Auch dort haben sich alle bemüht, mir einen umfangreichen Einblick zu bieten. Ein besonderes "Highlight" war das Erlernen des Status beim komatösen Patienten auf der Intensivstation.
Aus medizinischer Sicht war die Famulatur auch dahingehend interessant, dass man wirklich sehr viele unterschiedliche Krankheitsbilder zu sehen bekommt. Epilepsie, Migräne, ZNS-Tumore, Mb. Parkinson, MS, ALS, Demenz, PNP, Myasthenia gravis, Chorea Huntington und noch viele andere - man lernt über und von Patienten aller Altersgruppen! Durch die räumliche Nähe zur Psychiatrie merkt man auch, wie oft zwischen den beiden Fächern Überschneidungen bestehen.
Die Dienstkleidung bekommt man in Rankweil gestellt. Das Mittagessen in der Kantine kostet 3-4 (Hauptspeise, Salat, Getränk). Es gibt Mitarbeiterparkplätze, wenn man mit dem Auto kommt - die Alternative ist ein kleiner Morgenspaziergang von ca. 20 Minuten, wenn man mit dem Zug fährt. (Es gibt selbstverständlich auch einen Bus vom Bahnhof zum Krankenhaus).
Ich kann eine Famulatur in Rankweil jedem nur wärmstens ans Herz legen - ich persönlich verlasse Vorarlberg mit einem neuen Lieblingsfach in der Tasche und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden!
Bewerbung
ca. 7 Monate davor, geht aber wohl auch kurzfristiger - je nachdem, wie begehrt die Plätze gerade sind.