Famulatur Unfallchirurgie in Universitaetsklinik Innsbruck (8/2015 bis 8/2015)

Krankenhaus
Universitaetsklinik Innsbruck
Stadt
Innsbruck
Station(en)
Frischverletzten-Ambulanz
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
8/2015 bis 8/2015
Einsatzbereiche
Station, OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Achtung: bei dieser Famulatur gibt es viele Dinge zum zusehen, aber weniger zum selbst machen.

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hier mein ausführlicher Bericht:
Alle Famulanten (meist 3-5 Famulanten gleichzeitig) und alle KPJ-Studierenden (meist 3 Studierende gleichzeitig) werden prinzipiell für die Frischverletzten-Ambulanz eingeteilt und von dort je nach Bedarf und eigenem Interesse der Studierenden auf verschiedene Bereiche aufgeteilt.

Es werden regelmässig 1-3 Studierende täglich für einen OP-Termin bzw. ganzen Tag als OP-Assistent eingeteilt wo man direkt am Operationstisch steht und Klemmen / Zangen / Bügel hält. Das klingt sehr langweilig, man steht dabei aber direkt am Operationstisch, kann die Operation hautnah miterleben und bekommt auch immer wieder von den operierenden Oberärzten einzelne Schritte erklärt und man darf auch Fragen stellen.

Es gibt täglich Operationen für die Bereiche "Hand", "Ellbogen und Schultergelenk", "Kniegelenk", "Sprunggelenk", "Hüftgelenk" und "Wirbelsäule". Für jeden von diesen Operationsbereich gibt es jeweils ein eigenes Team, z.B. das Hand-Team. Die Studierenden besprechen jeweils um 7:30 Uhr morgens unter sich wer in den OP geht, das ist also sehr frei wählbar.

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der Tagesablauf:
Die Dienstzeit beginnt um 7:30 Uhr mit der Besprechung von wichtigen Fällen der vergangengen 24h bzw. vom Wochenende, hier sind jeweils fast alle diensthabenden Ärzte der Unfallchirurgie anwesend.

Ab 8:00 Uhr gehen dann die Operateure (zusammen mit den eingeteilten Studierenden) in die OP-Säle, und die anderen Ärzte gehen entweder auf die Stationen od. Frischverletzten-Ambulanz od. Kontroll-Ambulanz.

Hier um 8:00 Uhr können wir Studierenden nochmals auf die ausgehängte OP-Einteilung in der Frischverletzten-Ambulanz schauen und uns die OP-Termine untereinander aufteilen und dann sofort in den OP hinauf gehen.

Also die Tagestätigkeit von uns Studierenden ist dann in der Frischverletzten-Ambulanz, in der Kontroll-Ambulanz, in den OP-Sälen oder selten auch einmal auf den Stationen.

Das Mittagessen gibt es von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Wenn man gerade nicht im OP steht, dann sollten unbedingt bereits 1-2 Studierende um 11:00 Uhr essen gehen, sodass immer jemand in der Frischverletzten-Ambulanz anwesend ist falls noch jemand für die Operationssäle benötigt wird.

Die Dienstzeit endet dann um 15:30 Uhr. Bei Wunsch kann man auch einmal länger bleiben und z.B. bis 22:00 Uhr die weitere Patientenbehandlung ansehen. Hier lernt man oftmals sehr viel, da es hier nicht mehr so stressig zugeht wie am Tag.

Es sollten pro Tag zumindest 2-3 Studierende und 1-2 KPJ-Studierenden anwesend sein. Es können also 1-2 Studierende mit der zugeteilten Oberärztin vereinbaren, dass sie ihre Famulatur auch von 15:30 - 22:00 Uhr machen wollen. Das wollte ich nicht, das machen aber einige andere Studierende weil in den Abendstunden weniger Patienten vorhanden sind und die Ärzte hier sehr gerne viel erklären.

Ich bin jedenfalls am Freitag immer etwas länger geblieben bis 20:00 bzw. 21:00 Uhr, da kann man auch mal an einem Teil vom Nachtdienst eines Arztes teilnehmen.

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die Tätigkeit in der Frischverletzten-Ambulanz:
Es kommen laufend Patienten mit Knochenbrüchen, Sehnen-Ausrissen, Prellungen, offenen Wunden usw. Zuerst werden die Pat. meist ins Röntgen geschickt (bei V.a. Schädelblutungen auch ins CT), dort werden die betroffenen Körperregionen geröntgt. Anschliessend kommen die Patienten wieder zu einem Arzt herein, dort werden die Röntgen-Bilder angesehen und das weitere Procedere bzw. die Behandlung besprochen und gestartet.

Die offenen Wunden werden in der Wundversorgung verschlossen, hier darf man als Studierender auch einmal Nähen, falls es gerade nicht so stressig zugeht und der Arzt die Geduld für einen Studenten aufbringt.

Weitere Routine-Tätigkeiten in der Frischverletzten-Ambulanz sind die Verabreichung von Tetanus-Auffrischungsimpfungen, Lovenox-Blutverdünnung (Niedermolekulares Heparin, bei Gips zur Thrombose-Prophylaxe), Blutabnahmen und Leitungen legen.

Nach 1-2 Tagen darf man auch selbst schon Patienten herein holen und ins Röntgen weiterschicken. Hierbei kann man bei Unsicherheit immer Rücksprache mit anderen Assistenzärzten od. Fachärzten halten, welche Regionen man genau in die Röntgen-Anforderung schreiben soll.

Prinzipiell besteht die meiste Tätigkeit, den Fachärzten und Assistenzärzten zuzusehen wie sie die Röntgenbilder auswerten, die körperliche Untersuchung machen, mit dem Patient sprechen, die weitere Therapie vorschlagen. Das fand ich sehr lehrreich, da die Ärzte immer gerne die pathologischen Veränderungen in den Röntgenbildern und körperlichen Untersuchungen erklärt haben.

Es kommt leider auch Tage-weise vor, dass man gar nichts zu tun hat. Man muss hier wirklich selbst aktiv versuchen den Ärzten nachzulaufen, weil man sonst nur blöd in der Gegend herum steht. Das ist bei solchen großen Kliniken mit so vielen Famulanten wahrscheinlich überall so, also man muss sich hier selbst aktiv motivieren um zuzusehen und etwas zu lernen.

Ich fand diese Ambulanz sehr interessant, da man alltägliche und häufige Verletzungen und Wunden täglich sieht und deren Behandlungen mitansehen kann. Hier lernt man wahrscheinlich auch einiges für eine hausärztliche Wundversorgung.

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die Tätigkeiten in der Kontrollambulanz:
hier werden die Patienten 1-2 Wochen nach dem Besuch der Frischverletzten-Ambulanz nochmals Verlaufs-Kontrolliert und ein Kontroll-Röntgen angefertigt. Hier kann man mal einen Tag lang zusehen, dazu fragt man einfach einen Arzt in der Frischverletzten-Ambulanz ob man zur Kontroll-Ambulanz hinüber gehen darf.

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die Tätigkeit im OP:
man darf hier Haken und Zangen halten, man steht hierbei direkt am OP-Tisch. Ich selbst durfte nichts selbst machen im OP. Es kann aber sein dass man mal eine Schraube hineinbohren darf, einen Stift herausziehen, usw.

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die Tätigkeiten auf der Station:
wenn man will, kann man voin 7:00 Uhr bis 7:30 Uhr an den "Leistungssport"-Visiten auf den Stationen teilnehmen, wo man pro Patient maximal 1 Minute benötigt für die Fallbesprechung und Gespräch mit dem Patienten.

Auf den Abteilungen der Inneren Medizin dauern die Visiten 2-3 Stunden, dort wird pro Patient viel mehr Zeit aufgewendet. Das fand ich persönlich interessanter.

Wenn man selbst ein bisschen Blutabnehmen und Leitung-Legen üben will, kann man um 7:30 Uhr kurz der Pflege auf der Station bescheid sagen, dann wird man angerufen sobald am Nachmittag 5-12 Blutabnahmen bzw. Leitungen durchzuführen sind. Hier kann man sich also bei Interesse melden um das zu üben.

Prinzipiell ist es sehr hilfreich, wenn man bei den anderen Studenten fragt ob man eine Probe-Blutabnahme machen darf, da man hier doch etwas mehr lernt. Die Pflege-Mitarbeiter der Frischverletzten-Ambulanz zeigen uns Studierenden gerne nochmals das Blutabnehmen und geben einige hilfreiche Tipps.

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der Schockraum:
es gibt auch 2 Schockräume, wo schwer verletzte Pat. mit dem Hubschrauber oder der Rettung antransportiert werden und innerhalb von kürztester untersucht und in den OP gebracht werden. Das ist auf jeden Fall interessant, wenn man hier einmal zusieht.

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das Fazit:
Wenn man gerne im OP steht bzw. gerne in den Ambulanzen zusieht oder sich für alltägliche Verletzungen interessiert und seine Zeit gerne selbst einteilt, dann ist die Unfallchirurgie als Famulatur oder KPJ genau richtig.

Wenn einem die OP zu langweilig ist, dann kann man in den Ambulanzen sehr viel lernen, da hier viele verschiedene Fälle in kurzer Zeit behandelt werden und man dadurch ein gutes Gefühl für die Wundversorgung und muskulo-skelettale Routine-Untersuchung lernt.

Wenn man viel selbst machen will, dann muss man sich sehr anstrengen und auch ein bisschen Wissen selbst erwerben, dann darf man wahrscheinlich auch mehr machen.

Dass gerade im Sommer viele Studierende gleichzeitig eingeteilt ist, ist aber sicher ein Nachteil. Ich fand es jedenfalls sehr interessant, da man in einem so großen Krankenhaus sehr viele unterschiedliche und teilweise auch schwerwiegende Verletzungen zu Gesicht bekommt.

weitere Informationen gibt es auf der Website der Unfallchirurgie Innsbruck: http://www.unfallchirurgie-innsbruck.at/
Bewerbung
ich habe die Famulatur vor 1 Jahr fixiert. Es gibt evtl. auch 2-5 Monate vorher noch freie Termine.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Nahtkurs
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Gipsanlage
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Punktionen
Braunülen legen
EKGs
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27