Die vier Wochen in der Uro waren meine erste krankenhäusliche Famulatur. Im Grunde genommen gibt es vier verschiedene Arbeitsbereiche, in welchen Famulanten jederzeit gerne gesehen sind und zum Zuschauen/Selbermachen angeregt werden: Station, OP, Endoskopie, Notfälle.
Zu Beginn teilte ich mir die Arbeit mit einer anderen Famulantin und der PJlerin. Das war super zum Reinkommen und der Spaßfaktor kam hier auch nicht zu kurz.
Der Tag begann um 7:00 mit Visite. Dort wollte und konnte ich immer mitgehen. Danach nutzte ich die Zeit, um mit den Blutentnahmen zu beginnen. Häufig wurde man von einer Auszubildenden unterstützt, sodass man vor allem für das Zugänge legen und die Blutentnahmen über den Tag verteilt verantwortlich war. Um 7:40 ging es täglich weiter mit der Röntgen- und Eingriffsbesprechung. Danach war ich entweder als Assistenz im OP eingeteilt, erledigte Stationsarbeit oder schaute bei Eingriffen in der Endoskopie zu.
Typische Szenarien waren:
1) OP (2-6h): Nieren(teil)resektion, Cystektomie mit Anlage von Ileum-Conduit/Neoblase, Radikale Prostatektomie, Prostataadenomenukleation,...
2) Stationsarbeit: Zugänge legen, Drainagen ziehen, Wundversorgung/Verbandswechsel, Sono Niere, Restharn-Sono Harnblase,...
3) Endoskopie: TUR-P, TUR-B, Cystoskopie, DJ-Einlage, URS, EPL,...
Meist ging der Tag super schnell vorbei und ich entließ mich gegen drei, halb vier selber.
Flensburg hat auch außerhalb der Klinik einiges zu bieten; besonders wenn man Glück mit dem Wetter hat, ist die Region mit dem Fahrrad super zu erkunden.
Dies, gepaart mit der Tatsache, dass ich auf ein super Ärzte-Team gestoßen bin, das mich die meiste Zeit wirklich für die Urologie begeistern und nicht als studentische Arbeitskraft ausbeuten wollte, hat aus den vier Wochen einen genialen Aufenthalt gemacht.
Dass die Uro als kleines Fach in puncto Famulanten nicht so verwöhnt ist wie die Innere oder die Chirurgie, hatte fast nur Vorteile. Es gab zwar Zeiten, zu denen ich mir etwas mehr Ansprechpartner/Betreuung gewünscht hätte. Das wurde aber durch die Vielseitigkeit meiner Aufgabenfelder, die immer offenen Ohren, auf die meine Fragen stießen und das bestätigende Lob, wenn man Frage beantworten konnte mehr als wett gemacht