Bozen und die Region Süd Tirols sind eine tolle Urlaubsregion in der man eine entspannte Zeit verbringen und nebenbei auch etwas famulieren kann.
Die extreme Notenverteilung kam dadurch zustande, dass auf der Station eine ausgesprochen schlechte Stimmung im Team herrschte. Es gab einige wenige Ärzte, die bemüht waren Famulanten etwas zu erklären. Selten durfte man auch Mal Hand anlegen. Die Ausbildung dort scheint insgesamt im Vergleich zu Deutschland sehr theoretisch zu sein.
Viele Aufgaben werden vom Pflegepersonal übernommen. Die Schwestern und Hebammen waren sehr nett und hilfsbereit.
Man konnte sich seinen Tag nach der obligatorischen Morgenbesprechung frei einteilen und an allen Sprechstunden und OPs teilnehmen. Nach ein paar Tagen hatte man auch raus bei wem man nur zuschauen darf. Das bedeutete nicht, dass man Fragen stellen durfte. Insgesamt konnte ich viel sehen, nur ohne entsprechende Erklärung ist der Lerneffekt nicht allzu groß gewesen.
Kleidung und ein Spind (leider am Ende des Krankenhauses) werden einem gestellt. Ebenso gibt es kostenlos Getränke auf Station für die Mitarbeiter. Für jeden Mitarbeiter der mindestens sechs Stunden jeden Tag im Krankenhaus ist, bekommt man ein ausgesprochen leckeres und reichhaltiges Essen. Die Verpflegung für die Mitarbeiter im OP war ebenfalls umsonst.
Das Krankenhaus würde ich jemandem empfehlen, der eine Auslandsfamulatur light machen möchte und den es nicht stört, wenn schlechte Stimmung herrscht. Es ist durchaus spannend Mal ein ganz anderes Gesundheitssystem kennenzulernen. Wer gerne viel lernen und selber viel machen möchte, dem würde ich ein anderes Süd Tiroler Krankenhaus empfehlen.
Bewerbung
Ich habe mich im Mai beworben. Bis auf ein Empfehlungsschreiben der Uni waren keine weiteren Unterlagen nötig. Da Wohnraum knapp und teuer ist, lohnt es sich wirklich, sich schon mehrere Monate vorher zu informieren.
Es ist nicht schlecht, wenn man ein bisschen Italienisch bzw. mindestens Spanisch kann. 75 % der Gespräche unter Kollegen und mit Patienten sind auf Italienisch statt. Die italienischen Kollegen hatten meist Hemmungen Deutsch zu reden, so dass sprachliche Eigeninitiative nur vorteilhaft ist.