In der Schweiz kennt man keine Famulanten und PJler wie in Deutschland- wer sich also für eine Famulatur / PJ- Tertial bewerben möchte, bewirbt sich auf eine Stelle als Unterassistenz.
Insgesamt hat mir die Famulatur in der chirurgischen Rettungsstelle sehr gut gefallen!
Das Team war bis auf wenige Ausnahmen sehr nett und ich konnte immer Fragen stellen. Das Verhältnis unter den Ärzten und gegenüber den Schwestern empfand ich als viel kollegialer als in Deutschland.
Dadurch, dass ich bezahlt wurde, hat man auch etwas von mir erwartet. Ich durfte selbstständig Patienten befragen und untersuchen und in Absprache mit dem Assistenzarzt/ Oberarzt die entsprechende Diagnostik anmelden. Anschließend musste ich alles dokumentieren, was eine gute Übung für spätere Arztbriefe war. Unter Aufsicht durfte ich kleinere Wunden, wie z.B. Fingerschnittverletzungen nähen. Bei Polytraumapatienten war ich im Schockraum (zusammen mit dem Assistenzarzt) für die Erstellung des Traumaprotokolls zuständig.
Einmal pro Woche gab es eine Unterassistentenfortbildung für alle UAs der Chirurgie. Dafür musste ein Student einen Fall vorstellen, der anschließend diskutiert wurde. Abgesehen davon wurden regelmäßig Fortbildungen für Assistenzärzte angeboten, an denen auch die Studenten teilnehmen konnten.
Neben den freien Wochenenden durfte sich jeder Student zwei weitere freie Tage pro Monat nehmen. Für jeden Bereitschaftsdienst am Wochenende gab es dann noch einen zusätzlich freien Tag. Da war es dann auch nicht allzu schlimm, dass man des Öfteren erst 1-2h nach seinem Dienstende rausgekommen ist.