Es war meine letzte Famulatur und ich muss sagen auf jeden Fall meine beste!
Vom ersten Moment an wird man ins kalte Wasser geworfen. Wenn man Spaß daran hat viel alleine zu machen und selbstständig zu arbeiten ist man hier sehr gut aufgehoben. Man wird dazu ermutigt viele Sachen selbst durchzuführen und wird als vollständiges Mitglied des Teams gesehen.
Alle Ärzte sind ausgesprochen nett und hilfsbereit und auch das Pflegeteam ist sehr nett. Alle waren sehr daran interessiert uns etwas beizubringen.
Die Rettungsstelle besteht aus einem internistischen und unfallchirurgischem Teil, wobei man als Famulant eher Teil des internistischen Teams ist, welches auch mehr oder minder jeden Tag das gleiche ist. Man kann allerdings auch bei Interesse immer bei den unfallchirurgischen Kollegen mitarbeiten. Diese sind auch ausgesprochen hilfsbereit und lehrfreudig.
In dieser Rettungsstelle ist das Motto oft "learning by doing".
Als Famulant sucht man sich eigene Patienten, die man dann bis zum Entlassen/Verlassen der Notaufnahme betreut. Zunächst führt man selbstständig eine Anamnese und eine klinische Untersuchung mit den Patienten durch. Man sieht sich die bereits erhobenen Befunde an (Labor, EKG, etc.) und wertet auch diese selbstständig aus. Alle erhobenen Daten und Befunde trägt man dann zusammen, meldet ggf. weitere Untersuchungen an und formuliert einen vorläufigen Arztbrief. Danach bespricht man mit einem der ausgesprochen hilfreichen und lehrfreudigen anwesenden (Ober)Ärzte seine Ergebnisse und ggf. weitere Diagnostik- und Therapieschritte.
Es wird einem hier wirklich ein hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht und nur bei Unklarheiten kontrolliert der Arzt noch einmal etwas nach. Bei Fragen oder Problemen sind sie aber immer ansprechbar.
In der Inneren Abteilung übt man darüberhinaus auch noch die Sonographie. Zuerst schallt man selbst und danach schallt noch einmal einer der Ärzte. EKG schreiben,Blutabnahmen und Braunülen legen machen i.d.R. die Schwestern, aber wenn man möchte, kann man auch das machen.
Auf der chirurgischen Seite darf man auch selber Wunden nähen oder auch mal eine Hüfte o.ä. einrenken. Auch bei anderen Prozeduren durfte man assistieren oder zusehen.
Die Rettungsstelle verfügt über mehrere Schockräume und auch über einen Hubschrauberlandeplatz wodurch auch sehr akute Fälle kommen. Hier war es immer spannend mitzuverfolgen mit was für einer Ruhe und Routine alle beteiligten Personen in solchen Notfällen reagieren.
Organisatorisch ist noch zu erwähnen, dass Kleidung und Essensmarken (3,20Euro (ausreichend für 1 Standardessen)) gestellt werden. Zum Essen kommt man als Famulant auch immer.
Bewerbung
rund 3 Monate vorher per Mail bei der CA-Sekretärin, besser früher! Bei mir war es bereits sehr knapp. Die Chefarztsekretärin war aber überaus freundlich.
Achtung: Man muss nach Erhalt eines Briefes ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beantragen