Ich habe für fast drei Wochen in der HNO-Praxis im CITTI-Park famuliert und wurde dort von Herr Asmuss, Herr Dr. Rehkamp und ihren Helferinnen ausgezeichnet betreut. Die Praxis sieht sehr modern aus und ist technisch überdurchschnittlich gut eingerichtet. Durch zusätzliche Angebote wie Akupunktur und ausgeprägter Schnarch- und Schwindeldiagnostik bekommt man Einblicke in Bereiche, die einem in der Niederlassung oft nicht zugänglich sind.
Die ersten drei Tage habe ich mich entweder zu Herr Dr. Rehkamp oder Herr Asmuss mit ins Zimmer gesetzt und durfte mich so an den Arbeitsalltag dort eingewöhnen. Dabei herrschte ein sehr entspanntes Klima und ich durfte beide jeweils ordentlich mit Fragen löchern.
Herr Dr. Rehkamp stellt im Gegenzug auch sehr gerne Fragen an die Famulanten, die erstaunlicherweise nicht nur HNO-bezogen sind. Besonders seine Pharmakologiekenntnisse kann man bei ihm auffrischen. Allerdings geschieht das bei Herr Dr. Rehkamp in angenehmer Art und Weise, so dass man sich eher über seinen Wissenszuwachs freut als sich über sein Nichtwissen zu schämen.
Herr Asmuss dagegen ließ mich unter seiner Aufsicht öfters selbst an seinen Patienten Hand anlegen und brachte mir unter anderem bei wie man eine Tamponade nach einer OP an der Nasenscheidewand korrekt entfernt.
Desweiteren bekam ich viel zu den betriebswirtschaftlichen Aspekten in der Niederlassung beigebracht. Da dies im Medizinstudium in Deutschland in der Regel ja nicht gelehrt wird, war ich umso dankbarer über dieses Wissen.
Insgesamt war das alles also eine unschlagbare Kombination. Zudem waren beide Ärzte immer wieder zu Witzen aufgelegt, von denen ich mir einige noch gut behalten habe.
Nach den drei Tagen durfte ich schon im eigenen Zimmer selbstständig Patienten in Empfang nehmen und wurde so unglaublich gut in Anamnese und Untersuchungen in der HNO-Heilkunde geschult. Ich wurde in sämtliche Geräte im Zimmer eingewiesen und durfte diese benutzen. So übte ich mich in der mikroskopischen Otoskopie, der Rhinoskopie und Laryngoskopie. Einfache diagnostische Maßnahmen wie die Tonaudiometrie durfte ich ebenso selbst anordnen. Immer wenn ich mit dem Patienten fertig war, habe ich den für den Patienten zuständigen der beiden Ärzte dazugeholt und konnte den Patienten vorstellen.
War einmal weniger zu tun, freuten sich sowohl Herr Asmuss als auch Herr Dr. Rehkamp jedes Mal, wenn ich mich wieder zu Ihnen ins Zimmer setzte.
An dieser Stelle muss ich außerdem die wirklich unglaublich netten Patienten erwähnen. Die Flensburger sind sehr freundliche und entspannte Menschen. Nicht ein einziges Mal hat jemand etwas zu beanstanden gehabt als ich sie untersucht habe, obwohl sie alle wussten, dass ich Famulant war. Viele waren interessiert, was man denn dort als Medizinstudent so alles macht, freuten sich, dass man durch sie etwas lernen kann und haben sich gerne mit einem unterhalten.
Am Montag und am Dienstag wurden ambulante Eingriffe im OP-Zentrum in Flensburg durchgeführt, zu denen ich immer mitkommen durfte. Es wurden unter anderem Tonsillotomien, Nasenscheidewandkorrekturen und Adenotomien durchgeführt und oft Paukenröhrchen eingesetzt. Auch dort war es beiden Ärzten wichtig, dass ich so gut es ging zuschauen und assistieren konnte.
Der Tag begann für mich in der Regel um 8.00 Uhr und endete meist zwischen 17.00 und 18.00 Uhr. Durch die Fahrten zu und vom OP-Zentrum und die Mittagspausen, war dies aber mehr als gut zu verkraften. Mein Mittagessen durfte ich zudem regelmäßig in Ruhe aufessen, selbst wenn beide Ärzte schon wieder am arbeiten waren.
Die Helferinnen haben auch sehr dazu beigetragen, dass ich mich in der Praxis so wohlgefühlt habe. Ich wurde wirklich herzlich von ihnen im Team empfangen. Wenn ich etwas brauchte, konnte ich sie jederzeit fragen. Ich bekam von ihnen sogar jeden Morgen ein Glas und eine Flasche Wasser in mein Zimmer gestellt. Da habe ich mich als Famulant doch sehr drüber gefreut.
Insgesamt bin ich sehr froh bei Herr Asmuss, Herr Dr.Rehkamp und ihrem Team in der Praxis famuliert zu haben. Ich habe unglaublich viel gelernt und wurde toll integriert. Hat man Interesse an einem Einblick in die HNO-Heilkunde kann ich eine Famulatur dort nur empfehlen.
Von Herr Dr. Rehkamp wurde ich freundlicherweise bereits vor der Famulatur auf folgende zwei Dinge hingewiesen, die bei einer Famulatur relevant sein könnten:
Das Diakonissenkrankenhaus Flensburg hat eine Unterkunft (Haus Pniel), in der man ein Zimmer buchen kann. Sich darum zu bemühen, kann ich nur empfehlen. Das Zimmer war groß, mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche und kostete 300 Euro.
Von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein kann man eine finanzielle Förderung bei Absolvierung einer Famulatur erhalten. Diese beläuft sich auf 200 Euro für vier Wochen und wird bei kürzeren Famulaturen auch anteilig ausgezahlt. Wichtig ist, dass der Antrag mittlerweile vor oder zu Beginn der Famulatur gestellt werden soll.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 2 Monate vorher per E-Mail beworben.