Wer sich für eine Famulatur in Japan interessiert, dem kann ich das Juntendo University Hospital sehr empfehlen. Ich verbrachte dort einen tollen Monat in der Neurologie und habe in dieser Zeit vieles gelernt. Als Famulant wird man dort sehr ernst genommen und den Ärzten ist es wichtig, dass man während seines Aufenthalts auch etwas lernt. Gleich zu Beginn bekam ich einen Stundenplan für den gesamten Monat und hatte dann täglich Lectures bei verschiedenen Ärzten. Ich begleitete zB einen Arzt in der Botox Ambulanz, konnte bei DBS Operationen zuschauen, oder bekam auch einen Einblick in die Forschungslabore des Departements. Gerade im Bereich Parkinson ist die Neurologie der Juntendo University eine der besten Adressen in Japan. Das Departement ist ohnehin ziemlich groß und man hat die Möglichkeit auch einige seltene neurologische Erkrankungen zu sehen.
Jeder Student wird einem Team zugeteilt, das aus einem Oberarzt und einigen Residents besteht. Mit diesen geht man jeden Morgen nach der Frühbesprechung auf Visite. Sie helfen auch bei der Vorbereitung der eigenen Patientenvorstellung, die man jeden Freitag im Rahmen der Chefarztvisite machen muss. In der letzten Woche macht auch jeder Studenten eine Fallvorstellung als kurze Präsentation.
Ich hatte mir vorher etwas Gedanken wegen der Sprachbarriere gemacht. Die Englisch Skills der Ärzte sind sehr verschieden, von sehr gut bis sehr schlecht. Wer gut Japanisch spricht, nimmt fachlich sicher noch etwas mehr aus dieser Famulatur mit, aber man kommt mit Englisch sehr gut durch. Ein paar Worte auf Japanisch, sowie die Fähigkeit sich anderen vorzustellen wird übrigens trotzdem erwartet.
Die Bewerbung lief sehr problemlos über die Homepage der Juntendo University. Auf der Seite zum Observership findet man alles was man wissen muss, sowie die benötigten Unterlagen. Ich habe mich ein ¾ Jahr vorher beworben und schnell eine Antwort vom International Office bekommen. Wer sich rechtzeitig bewirbt, hat zudem die Möglichkeit im Studentenwohnheim der Uni zu wohnen. Dort leben auch die meisten anderen Famulanten, von denen es eine ganze Menge gibt. Das Observership dort ist sehr beliebt, weshalb sich eine rechtzeitige Bewerbung lohnt. Die Uni bietet jede Woche ein Get together sowie Japanisch Unterricht für die ausländischen Studierenden an, bei dem man schnell Kontakte knüpfen kann.
Zusammenfassend hatte ich eine tolle Zeit die viel zu schnell vorbei war. Ich hatte die Möglichkeit viel vom Land zu sehen und einen guten Eindruck in die Japanische Mentalität und Lebensart zu bekommen. Ich würde jederzeit wieder hingehen und kann es jedem empfehlen, der über eine Famulatur in Japan nachdenkt.
