Kurzes Fazit vorweg: Für Gynäkologie-Interessierte eine gute Option.
Eines muss ich in Hinblick auf meine Bewertung klarstellen: Ich habe direkt an den ersten Tagen gemerkt, dass ich die gynäkologische Passion definitiv nicht in mir trage. Dadurch ergeben sich die Diskrepanzen zwischen der guten Benotungen und dem verhältnismäßig kritischen Kommentar.
Der Tag beginnt halb 8 mit einer Morgenbesprechung und daran anschließend darf man selbst entscheiden, ob man in den OP, die Ambulanz oder auf Station geht.
Die Qualität der Betreuung unterlag, begründet in Tagesverfassung, anwesendem Arzt und Tagesplanung, verhältnismäßig großen Schwankungen. Es gab viele Tage (und Ärzte) die äußerst lehrreich (sei es durch Wissenszuwachs oder handwerklicher Natur) waren, aber auch Zeiten, in denen man auf sich allein gestellt war bzw. man eher eine beobachtende Rolle einzunehmen hatte. Ich war fast ausschließlich im OP, wurde dabei auch größtenteils gut integriert und habe dadurch allerhand gesehen. In der Ambulanz darf man auch die alltäglichen Handgriffe, wie Spekulumuntersuchung oder vaginalen Ultraschall nach einer kleinen Einführung selbstständig durchführen.
Die OP-Tage dauerten i.d.R. bis 16 Uhr, die Tage auf der Ambulanz viel kürzer :) Im Endeffekt kann man aber gehen wann man will. Es sagt keiner etwas, wenn man nach dem Mittag ins Freibad geht beziehungsweise wird man sogar genötigt sich einen schönen Tag an der frischen (Berg-)Luft zu machen. Somit wird deutlich, dass das Team sehr nett ist und man auch, wenn man sich an die richtigen Leute hält, sehr viel mitnehmen kann.
Zusammenfassend soll gesagt, dass man sich auf der Gynäkologie mit Eigeninitiative sehr gut einbringen kann (insbesondere OP-Interessierte kommen hier auf ihre Kosten), das Team durchaus positiv zu bewerten ist und die Freizeit definitiv nicht zu kurz kommt.
PS: Über den Meraner Freizeitwert müssen nicht viele Worte verloren werden. Hierzu verweise ich auf meinen Anästhesie-Erfahrungsbericht (http://famulaturranking.de/review/read/8428/).
Bewerbung
Die Vorbereitung für ein Praktikum Meraner Krankenhaus sind ziemlich schnell erledigt: Ich schrieb eine kurze formlose E-Mail an den Primar (9 Monate vorher, es geht aber auch kurzfristiger) und erhielt binnen kürzester Zeit die Zusage zurück. Anschließend mussten die Formalitäten geklärt werden, sprich die Arbeitsverträge sowie Belehrungen unterschrieben und ein Termin zur am ersten Tag durchzuführenden ärztlichen Untersuchung vereinbart werden. Dies lief alles vollkommen unproblematisch ab. Auch wurde man auf die Möglichkeit der Unterbringung in dem - dem Krankenhaus gegenüberliegenden - Schwesternwohnheim hingewiesen. Nach einem ohne Komplikationen verlaufenden E-Mail-Verkehr war somit auch die Unterkunft gesichert. Alles Weitere (Abholen der Dienstkleidung, der Schlüsselkarte, Bezahlung der Unterkunft ect.) wird dann am ersten Arbeitstag geklärt.