Das war eine sooo tolle Famulatur! Ich bin eher zufällig dort gelandet, da ich sehr kurzfristig noch eine stationäre Famulatur brauchte.
Ich wurde sehr freundlich empfangen und das hielt sich über die gesamten 4 Wochen.
Der Arbeitstag beginnt um 7.50 und spätestens um 16 Uhr darf man gehen, wenn nichts mehr los ist oder man einen Termin hat natürlich auch früher.
Es ist eine kleine Station und ein kleines Ärzteteam (meist ca 4-6 Ärzte im Tagdienst) daher wissen alle schnell wer man ist.
Ich hab morgens die Blutentnahmen gemacht (meist 3-5), mittlerweile gibt´s aber Stationsassistenten, die das übernehmen, so das man BE nur dann morgens machen soll, wenn die grad krank oder im Urlaub sind.
Ansonsten könnte ich immer dort hin, wo grad was los war. Auf Station hab ich meist die Abschlussuntersuchung der Wöchnerinnen gemacht, bin Visite mitgegangen oder hab bei Kontrollen zugeschaut/mitgemacht (z.B. bei Schwangeren die Biometrie unter Aufsicht gemacht); im Kreißsaal konnte ich zu Geburten mit und beim Nähen der Geburtsverletzungen assistieren (die Hebammen waren überwiegend nett und es gab keine Hebammenschülerinnen); in der Ambulanz durfte ich unter Aufsicht Patientinnen untersuchen und Ultraschall (vaginal und abdominal) machen; im OP durfte ich zusehen (LSK) oder mit machen (entweder als 2. Assistenz bei Sectiones/ Laparotomien/TLH oder als 1.Assistenz bei Hysteroskopien, Konisationen, Abszessspaltungen,...). Die einzige OP wo ich wirkliche hin "musste" waren die TLH (waren aber eh nur 2 oder 3 in der Zeit und mir haben die Spaß gemacht). Also es ist sicher kein Muss ständig in den OP zu gehen.
Was besonders hervorzuheben ist, ist die super Stimmung im Ärzteteam. Es gibt neben der entspannten Frühbesprechung mit leckerem Kaffee z.B. immer ein gemeinsames Mittagessen in der Kantine. Alle Ärzte, vom Assistenzarzt bis zum Chef waren darauf bedacht, dass ich was lerne und auch mal was interessantes sehe.
Es ist nur eben wirklich eine kleine Station, mit wenigen Operationen am Tag (meist Mittags schon fertig), wenn man sehr viel mitoperieren will, ist man vielleicht enttäuscht (es gab auch nur 2 große Laparotomien in den vier Wochen). Ich fand es immer toll, assistieren zu dürfen.
Ansonsten würde ich vor der Famulatur fragen, ob zu dem Zeitpunkt noch andere Famulanten oder PJler da sind und es wenn möglich so legen, dass man alleine ist. Sonst kann es sein, das es zu wenig zu tun/schauen für 2 Praktikanten gibt. Dann kann man am besten zu allen interessanten Sachen gehen. Und im Sommer (Juli und August) ist der Vorteil, das die Station unterbesetzt und man am meisten helfen kann. Ich hatte, trotz einer totalen Unterbesetzung nie das Gefühl, das die Lehre zu kurz kam.
Außerdem ist die Gynäkologie an sich sehr abwechslungsreich, so dass mir nie langweilig wurde und ich mich jeden Tag auf die Arbeit dort gefreut habe.
Ich war nach der Famulatur überzeugt, dass ich unbedingt hier PJ machen will (obwohl ich Gyn vorher nicht wirklich interessant fand) und das mach ich derzeit auch und finde es jetzt (Juli 2016) immer noch super hier!!!
Ach ja, männliche Famulanten und PJler werden hier besonders gesucht (weibliche sind aber auch okay ;-)). Und wenn man Kuchen mitbringt ist man fast schon gleich der Held des Tages ;-)
