Die Chirurgie am St. Katharinen Krankenhaus war leider im Umzug während meiner Famulatur, sodass es keine wirkliche Station gab, der Chef Dr. Morlang war leider nach der ersten Woche im Urlaub und seinen Vertreter, den leitenden Oberarzt, kann man wirklich leider nur als hektisch und agitiert bezeichnen. Er ist am liebsten nur mit einem einzigen PJler im OP und der Rest soll sich dann irgendwo zwischen Notaufnahme und nicht existierender Station aufhalten.
Es gab insgesamt 5 PJler, 2 Famulanten und 1-2 Blockpraktikanten was, wie man sich unschwer vorstellen kann, einfach zu viel war. Wir haben uns überall auf die Füße getreten, sind zum Teil zu dritt zu einer Blutentnahme gegangen und konnten weder etwas lernen, noch früher nach Hause, da der leitende Oberarzt an die Decke geflogen ist, wenn irgend jemand in der Nachmittagsbesprechung gefehlt hat. Die Assistenzärzte waren nett, keine Frage, aber zum Teil so unmotiviert und desillusioniert dass sie einem regelrecht die Stimmung versaut haben. Die Oberärzte waren entweder genauso launisch oder wollten Famulanten nicht bei sich haben und schickten einen mal eben in den 8. Stock um Blut zum Labor zu bringen während sie selber eine Sono gemacht haben. Was lernen: keine Chance.
In der ersten Woche, als der Chef noch im Hause war, konnte man viel in den OP und auch ein paar Mal assistieren, danach ging das nicht mehr, hauptsächlich deshalb, weil die PJler am Tisch Vorrang hatten.
Der PJ Unterricht war gut, besonders Dienstags als der Professor eine Dr. House ähnelnde Diagnostik-Stunde hielt.
Alles in allem würde ich empfehlen bei der Bewerbung zu fragen ob und wann der Chef im Haus ist und wie viele PJler geplant sind. Ich hatte mir grade deshalb ein kleines Haus ausgesucht weil ich dachte man könne da mehr lernen und machen, da habe ich mich gewaltig geirrt.