Für mich war es leider insgesamt eine wenig lehrreiche Famulatur in der Neurologie. Ich war froh, dass ich mich nur für zwei Wochen beworben habe.
Leider fühlt sich niemand von den Ärzten für Studenten verantwortlich, man hat eher das Gefühl, dass man den Ärzten lästig ist. Der Oberarzt begrüßte uns Studenten i.d.R. nicht mal und versuchte uns auch ansonsten zu ignorieren, indem er sich zB in der Visite mit dem Rücken zu den Studenten stellt. Zu Beginn habe ich noch versucht mich einzubringen, in dem ich zB Fragen gestellt habe. Mehr als eine Ein-Wort-Antwort kommt da aber nicht zurück. Dadurch ist der Lernzuwachs in dieser Famulatur natürlich sehr gering ausgefallen. Was ich auch sehr schade fand, war dass man als Student wirklich nur sehr wenig selbstständig arbeiten darf. Wir durften nicht mal die neurologischen Aufnahmen unter Betreuung der Ärztin durchführen, sondern durften nur zuschauen, wie sie die Patienten aufnahm. Daher blieben uns eigentlich nur genau 3 Aufgaben: Blut abnehmen, Braunülen legen, Botengänge.
Obwohl es wirklich lange Arbeitszeiten für uns Studenten waren (manchmal bis 18 Uhr), gab es zwischenzeitlich immer mehrere Stunden Leerlauf. Es war so langweilig, dass wir uns sogar um die 3-4 täglichen Blutentnahmen gestritten haben.
Also ich kann diese Famulatur niemanden empfehlen. Und es ging nicht nur mir so, sondern auch den anderen Famulanten und PJlern auf der Station.
Das einzige Highlight war, dass ich einmal eine Liquorpunktion machen durfte..
Wenn ihr euch für Neurologie interessiert, versucht auf einer anderen Station im Uniklinikum unterzukommen (zB die Stroke Unit, Intensivstation, Poliklinik oder Neuroonko). Mir wurde erzählt, dass hier die Lehre besser wäre.