In England ist die Famulatur als Praktikum nicht bekannt. Dementsprechend wussten die Ärzte nicht so recht, was sie mit mir anfangen sollten, was darauf hinaus lief, dass ich meistens nur mitgelaufen bin. Leider war die Betreuung der Famulatur insgesamt sehr schlecht organisiert. Der betreuende Arzt war semi-retired, was heißt, dass er einmal die Woche im KH war. Die restlichen Tage habe ich mich mehr oder weniger selbst um Betreuung gekümmert. Wenn man als Student irgendetwas selbst machen möchte, muss man sehr viel Eigeninitiative zeigen. Außerdem wurde mein Einsatzstandort eine Woche vor Famulaturbeginn geändert, sodass ich plötzlich ungefähr eine Stunde mit Bus (Kosten!!) zu dem anderen KH fahren musste bzw. kurzfristig noch umgezogen bin, was nicht unbedingt einfach ist und noch so einige Kosten mit sich bringt. Fachlich gesehen habe ich nicht viel Neues gelernt. Der einzige, eigentliche Nutzen der Famulatur war, Englisch wieder aufzufrischen und sich medizinische Fachbegriffe anzueignen. Bezogen auf das Kosten/ Nutzen-Verhältnis und den Bewerbungsaufwand ist die Famulatur nicht weiterzuempfehlen.
Bewerbung
Ungefähr ein halbes Jahr im Vorfeld muss die Bewerbung abgeschickt werden. Der Aufwand ist aufgrund von einem umfassenden Motivationsschreiben, Empfehlungen von Dekan und anderen Professoren (Doktorvater, ...), zertifiziertes englisches Zeugnis der bisherigen Semester und verschiedenen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen sehr hoch. Auch treten schon vor Beginn einige Kosten auf. Insgesamt habe ich einen tausender mehr für die Famulatur bezahlt als geplant.