Ich war im August auf der kardiologischen Normalstation in Großhadern und war vollkommen überrascht von der fantastischen Atmosphäre auf Station. Seitens der Pflege muss man die ersten 1-2 Wochen zwar erstmal recht grimmige Blicke und pampige Antworten auf noch so nette, simple Fragen ertragen, aber auch das wurde im Verlauf recht angenehm.
Die Ärzte waren allesamt super, da blieb von kleinen Befragungen während der Visite bis zu selbst durchgeführten Pleurapunktionen wenig offen. Immer bereit für Fragen, immer bemüht, es einem so interessant wie möglich zu gestalten, problemlos konnte ich auch in verschiedene Abteilungen reinschauen oder bspw. für einen Tag auf einer anderen Station/im OP hospitieren. Auch mal früher gehen oder ich musste bspw. für einen Tag weg, war nach Absprache kein Problem (wobei ich meistens freiwillig doch eher länger geblieben bin).
Prinzipiell ist freitags schon um 12 Ende (wie für PJler).
Unterricht, naja. Auf Station lernt man zwangsläufig etwas intensiver bspw EKG Befundung, oder wenn Zeit ist, kann man sich auch mit einem der Ärzte zusammensetzen und Bilder besprechen. Ansonsten kann man an den wöchentlichen PJ Seminaren teilnehmen oder an den täglichen Frühbesprechungen, kardiologischkardiochirurgische Konferenz etc., allerdings ist schon Eigeninitiative gefragt, wenn man inhaltlich mehr als nur Blutabnehmen mitnehmen möchte. Nach den vier Wochen hier hatte ich jedenfalls das Gefühl, im kardiologischen Bereich sehr viel gelernt zu haben.
Ich hatte auch nicht das Gefühl, als Famulant nur der Depp vom Dienst zu sein. Klar ist Blutabnehmen halt die Pflichtaufgabe, wenn man aber etwas Einsatz zeigt, darf man auch schnell selbstständiger (natürlich unter Rücksprache) arbeiten.
Einziges Manko ist neben der gewöhnungsbedürftigen Pflege (fällt aber nicht schwer ins Gewicht) die Kantine, die für Studenten nicht ermäßigt ist. Dafür ist die Cafeteria recht preisgünstig.
Bewerbung
Ich hatte mich ca ein halbes Jahr vorher per Mail beworben, Antwort kam prompt. Wohnung über Facebook organisiert.