Ich habe 4 Wochen Famulatur auf der Neonatologie absolviert. Die Neo und die Pädiatrie waren unter der gemeinsamen Leitung von der sehr netten Chefärztin Dr. Sylvie Nathanson. Ich konnte mir aussuchen, auf welcher Station ich meine Famulatur absolvieren wollte und an Tagen an denen in der Neo nichts zu tun war bin ich in die Pädiatrie rüber gegangen, oder in die Gyn.
Das Team war super nett, die Pflege und das ärztliche Personal waren immer in engen Kontakt und der Umgangston war locker und fröhlich.
Ich bin quasi immer mit der Oberärztin der Neo mitgegangen und habe ihr bei ihrem Arbeitstag über die Schulter geguckt und wo ich konnte mitgemacht. Ausser mir gab es noch die französischen Medizinstudenten, die ab den höheren Semestern den ganzen Vormittag im Krankenhaus sind und nachmittags Vorlesungen an der Uni haben. Die Studenten werden als Arbeitskräfte zu 100% eingesetzt, wobei ich sie hauptsächlich mit Akten schreiben beschäftigt mitbekommen habe. Als ausländische Studentin hatte ich eine Art Sonderstatus, was dazu geführt hat, dass die Ärzte/Ärztinnen manchmal nicht genau wussten, wieviel ich kann/weiss.
Der Tag fing um 8:45 mit Patientenvorstellung an bis 9:30 ugf. Danach wurde eine Stationsrunde gedreht. Auf der Pädiatrie waren die häufigsten Krankheitsbilder pulmonale Erkrankungen (Bronchiolitis und Pertussis) sowie Jugendliche nach Suizidversuch (eine Kinderpsychiatrie gab es nicht).
Auf der Neo waren nur 6 Betten, die meisten Patienten waren Frühchen, die "aufgepeppelt" werden mussten bevor sie nach Hause entlassen werden konnten. Deshalb waren kaum schwere Krankheitsbilder zu sehen.
Zu meinen Aufgaben gehörte das Schreiben der Akten, das Ausrechnen der Rationen an Milch und die orientierende körperliche Untersuchung (im Rahmen der deutschen U1 Untersuchung). Blutabnahmen wurden von der Pflege übernommen.
Da die Oberärztin immer da war konnte ich sie mit Fragen löchern, die auch alle bereitwillig und freundlich beantwortet und erklärt wurden.
Der Tag war demnach meistens mittags vorbei, nachmittags waren die Eltern meist da und die Oberärztin hat Akten geschrieben.
Insgesamt hat mir die Famulatur Spaß gemacht, wobei ich sagen muss, dass man leider nicht allzu viel selber machen kann und man demnach vielleicht auf einer anderen Station mehr gelernt hätte. Allerdings war die Station auch kurz vor einem Umbau, im Rahmen dessen sie von einer Level 1 auf eine Level 2 Station aufgerüstet wird und damit schwerere Krankheitsbilder behandeln kann.
Bewerbung
Ich habe mich ugf 6 Monate vorher per mail bei der Chefärztin Dr. Nathanson beworben, aber kurfristiger hätte wahrscheinlich auch geklappt. Ich bekam schnell und direkt eine Zusage und das ganze Bewerbungsverfahren lief sehr unkomplizert und informell ab.
