Von einer Famulatur auf der kardiologischen Privatstation des Marienkrankenhaus kann ich leider nur abraten. Man wird in keinster Weise in das Team aufgenommen und wird die meiste Zeit von den Ärzten wie Luft behandelt. Einzig bei der Visite wird man vom Chefarzt mit Fragen gelöchert die meistens gar nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun haben und meiner Meinung nach sehr spezielles Wissen abfragen. Danach muss man sich dann einen Arzt suchen an den man sich hängen kann. Vorteil: Man kann sich im ganzen Krankenhaus frei bewegen und an jeder Stelle fragen ob man zusehen oder helfen darf. Nachteil: Es kam durchaus vor, dass man dabei mit den Worten "Ich rede heute nicht" begrüßt wurde (es wurde dann wirklich nicht gesprochen, kein Einzelfall). Das hat auch zur Folge, dass sich eigentlich niemand für einen zuständig fühlt. Oft kann man sich auch einfach um 2 Uhr selbst entlassen, da es auf der Station nichts mehr zu tun gibt und eh niemand den Famulanten vermisst. (Wenn er ihr also viel von Hamburg sehen wollt, ist das vielleicht eine Option).
Die große Rettung der Station ist das Pflegeteam. Dort wird man sehr nett aufgenommen. Die Pflege ist für die Blutentnahmen zuständig und überlässt dies aber auch gerne den Famulanten. Eine gute Möglichkeit zu üben! Denn wenn es mal nicht klappt helfen die Schwestern einem gerne weiter.
Neben den Blutentnahmen ergeben sich nur begrenzt Möglichkeiten auf Station tätig zu werden. Neuaufnahmen und damit verbundene Untersuchungen sind selten. Eigene Patienten bekommt man nicht. Wenn man allerdings oft und nett nachfragt, ist es durchaus möglich auch mal einer Herzkatheteruntersuchung beiwohnen zu dürfen.