Frühdienst beginnt um 7:30 und endet mit der Übergabevisite gegen 16:00. Pausen sind idR keine vorgesehen und Sitzmöglichkeiten rar (Stehcomputer, Visite). Man erlebt viele Fälle und erfüllt somit das Hauptziel einer Famulatur, nämlich klinisches Wissen zu erwerben. Einer Universitätsklinik gebührend lernt man am UKE Medizin "state of the art".
Als sehr negativ empfand ich den Umgang vonseiten der Pflege, die gerne ungeliebte Aufgaben mit teilweise herablassender Art an die "kleinen Famulanten" abgeben (Braunülen bei "schwierigen" Venenverhältnissen, EKG, Botendienste, externe Arztbriefe einholen). Respekt ist die Grundvoraussetzung für ein angenehmes Arbeitsklima.
Trotz Bewerbung 1 Jahr vor Famulatur waren wir bis zu 7 Famulanten/PJ-Studenten, was für uns sowie die betreuenden Assistenzärzte anstrengend war und auch durch Aufteilung in Früh-, Zwischen- und Spätdienst kaum zu kompensieren war. Kürzere dafür komprimiertere Schichten wären besser, um das Gesehene auch nacharbeiten zu können.
Arbeitskleidung wurde gestellt, leider aber keine Karte für den Umkleideraum und die Personaltoilette, somit entweder jedes Mal um eine solche Karte betteln oder im Gang umziehen. Wo Hygiene groß geschrieben wird, sollte Privatsphäre nicht zu kurz kommen.
Die Assistenzärzte waren sehr freundlich und - sofern es die Zeit erlaubt hat - um Teaching bemüht.
Insgesamt ein gemischtes Fazit: super Ärzte, leider respektloses Pflegepersonal und "echter" Klinikalltag inkl. großer Arbeitsbelastung.