Wie in anderen Berichten schon geschrieben, beginnt der Tag um 7:30 mit der Frühbesprechung, in der die letzten Fälle vorgestellt werden. Das ist zwar sehr interessant und die Anwesenheit der Famulanten wird auch erwartet, allerdings hat man danach bis 13h, wenn die Sektionen anfangen, erst mal frei. In dieser Zeit kann man sich Gerichtsverhandlungen ansehen (man kann sich die Liste mit Verhandlungen und wer beteiligt ist ausdrucken lassen und sich die interessantesten raussuchen), die verschiedenen Einrichtungen und Leute fragen, ob sie einem was erzählen (z.B. in der Toxikologie, Larynxpräparationen, Mikroskopieren), oder einfach frühstücken gehen. Leider wird einem nicht von selbst bescheid gesagt, wenn es was Interessantes gibt. Manchmal hat man aber Glück und hört zufällig was mit und darf dann auch mal mit zum Tatort oder ins Krankenhaus oder so.
Die Sektionen wirken erst mal ziemlich hektisch, wenn man aber verstanden hat, wie es läuft, darf man, je nach Oberarzt, auch ziemlich viel machen. Es wurde auch darauf geachtet, dass man alles (jedes Organ, ausnehmen usw.) mindestens einmal gemacht hat. Je nachdem wie viele Leichen da sind und was für Fälle sind, dauern die Sektionen bis zwischen 15h und (das war die längste bei uns) 18h.
Ich fand die Famulatur gut, was aber auch viel daran lag, dass ich mich richtig gut mit meinen 3 Mitfamulantinnen verstanden habe (wir waren also insgesamt 4). Es hat sich nämlich von den Ärzten keiner wirklich für einen verantwortlich gefühlt und man musste eigentlich, vor allem vormittags, immer und überall nachfragen und die Leute nerven musste, woraufhin aber auch einiges gerne erklärt wurde.
Insgesamt eine sehr interessante Erfahrung.
Bewerbung
Ca. 8 Monate vorher per Mail (die Münchner Studenten bekommen die Famulatur nicht anerkannt, deswegen hat man ganz gute Chancen)