Auf die Idee und an die Famulaturstelle in der Kinderneurochirurgie bin ich direkt über die Chefärztin gekommen, die an meiner Heimatuni Düsseldorf ein Wahlfach organisiert hat.
Das Team ist sehr nett, wobei unterschiedliche Charaktere vertreten sind, und umfasst neben den Ärzten auch die medizinischen Fachangestellten welche sich um die neurophysiologischen Untersuchungen kümmern.
Der Tag beginnt mit einer Morgenbesprechung und einer Visite.
Danach half ich manchmal bei Verbandswechsel oder hörte bei der Patientenaufklärung zu oder ging direkt mit in den OP.
Da Aufnahmen, Blutentnahmen und das Legen von Zugängen am Hause von einer anderen Disziplin durchgeführt wurden gehörten diese nicht zu meinen Tätigkeiten.
Im OP konnte ich mit am Tisch stehen oder einfach zusehen. Leider konnte ich nicht so viel selbst machen, was zum Teil in meiner Unerfahrenheit, zum Teil aber auch einfach in dem Patientengut begründet war.
Bei Kinder hätte ich auch definitiv nichts falsch machen wollen, was diese dann ihr ganzes Leben mit sich herumtragen. Ein bisschen Nähen haben wir dann am Modell geübt.
Beim Operationsspektrum stehen mengenmäßig Kranioplastiken und Shunt-Anlagen/Revisionen im Vordergrund.
Darüber hinaus gibt es aber auch Operationen an Hirn- oder Rückenmarkstumoren mit intraoperativem Monitoring, die für mich immer eine Art Highlight waren.
Nach einer nachmittäglichen Visite war der Tag meistens für mich beendet.
Da ich jeden Tag aus Düsseldorf angereist bin war der Weg immer etwas beschwerlich. Ich durfte deshalb aber an Tagen wo zum Beispiel kein OP-Programm anstand auch mal zuhause bleiben. Das fand ich sehr Studentenfreundlich.
Wer viele neurologisch und neurochirurgische Befunde sehen will und etwas über Neuroanatomie lernen will ist hier definitiv gut aufgehoben.
Wer viel selbst machen will wird vielleicht enttäuscht.
