Ich war im März 2017 Famulantin in der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.
Am ersten Tag habe ich um 7.15 vor dem Büro des Chefarztes auf ihn gewartet und wurde von ihm zur Frühbesprechung mitgenommen. Den Rest des Tages habe ich dann hauptsächlich damit verbracht, Schlüssel/Essenskarte/Telefon/... zu besorgen. Eigentlich hätte mir eine der anderen Studenten geholfen die Räume zu finden, allerdings mussten an dem Tag beide in den OP. Glücklicherweise hatte man den Leitfaden und ab der ersten Station lief auch alles problemlos; in der Verwaltung waren alle sehr hilfsbereit und sagten einem gerne, wo man als nächstes hin sollte.
Die Tage fingen um 7.22 in der Frühbesprechung an. Danach ging es erstmal auf Station zur Visite.
Während meiner Zeit waren neben mir noch eine andere Famulantin und PJlerin da, mit denen ich mich abgesprochen hab, wer anschließend auf Station bleibt oder in den OP geht. Wenn im Laufe des Tages eine OP mit Student nachgemeldet wurde, wurde einer der Studenten angerufen. Da alle ein Telefon hatten, konnte man auch schnell abmachen, wer in den OP geht, selbst wenn alle übers Klinikum verteilt waren.
In den OPs selbst habe ich vor allem Haken gehalten. Während der OP durfte man alle Fragen stellen, egal wie blöd sie klingen, oder einmal anfassen wenn was Spannendes zu sehen war. Kleinere Sachen durfte man auch mal selbst versuchen.
Auf Station konnte man nach der Visite zum Beispiel Einträge schreiben, Verbände wechseln oder Drainagen ziehen. Blutabnehmen ist freiwillig, wenn man aber üben/lernen möchte, sind die Arztassistenen sehr hilfsbereit und geduldig. Ansonsten konnte man den Ärzten bei ihren Tätigkeiten über die Schulter gucken und ihnen versuchen, ein wenig dabei zu helfen. Briefe hatte ich noch nie geschrieben und es gehörte auch nicht zu meinen regulären Aufgaben, ein paar hab ich um es zu lernen geschrieben und habe danach von den Ärzten ausführliches Feedback bekommen.
Mittags nach dem Essen gab es fast immer Seminare. Je nach Wochentag und Kalenderwoche gab es verschiedene Fächer und die meisten Seminare waren sehr gut. Oft bemühten sich die Ärzte, Themen auszuwählen, die für alle später relevant sein könnten. Wenn man besondere Themenwünsche hatte, wurden sie auch berücksichtigt. Am besten gefielen mir die Pädiatrie-Seminare, da man immer auf Station war und ich in meinen beiden Seminaren die Gelegenheit bekam, einen Säugling und ein Neugeborenes zu untersuchen.
Nach der Röntgenbesprechung ab 15.15 und der abschließenden Nachbesprechung hatte ich gegen Vier Uhr Feierabend.
Emden hat eine super Studentengemeinschaft. Dadurch, dass alle im Wohnheim wohnten, man sich zu Frühstück, Mittagessen und Seminar gesehen hat, kannte man alle anderen Studenten und man hat abends und an den Wochenenden oft was zusammen unternommen.
Alles in allem bin ich begeistert von meiner Famulatur und empfehle es jedem weiter! Die Atmosphäre auf Station war entspannt und die Ärzte alle super nett. Ich hatte eine Menge Spaß im Krankenhaus, aber auch in der Freizeit und wäre gern länger da geblieben.
Bewerbung
Ich hatte mich schon im März des Vorjahres beworben und wollte eigentlich für den Sommer 2016 einen Platz haben. Allerdings war erst 2017 wieder ein Platz frei. Die Bewerbung selbst lief unkompliziert per E-Mail.
Die lange Wartezeit scheint aber eher Ausnahme als Regel