OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Als ich mit der eigentlich für vier Wochen geplanten Famulatur in der Kinderchirurgie des Virchow Klinikums anfing, herrschte absoluter Personalmangel. Das Personal war anscheinend so berechnet, dass die Arbeit gerade so machbar gewesen wäre, wenn keiner gefehlt hätte. Natürlich gibt es (und das gerade in den Wintermonaten) immer Ausfälle aufgrund von Krankheit und so war das Team an manchen Tagen maßlos überarbeitet (eine Oberärztin hatte an einem Tag alleine die Verantwortung für zwei Stationen, den OP, die Poliklinik und die Rettungsstelle!!--> an Pause oder pünktlich nach Hause gehen war für die Mitarbeiter nicht mal zu denken!)...trotzdem war das Team (zumindest ärztlicherseits, mit der Pflege hatte man kaum oder eher typisch angespannten Kontakt) sehr lieb und dankbar zu uns Famulanten und PJlern. Sie haben so gut es ging Dinge erklärt und uns auch mal ne Naht machen lassen (naja zumindest ist das einmal in den zwei Wochen vorgekommen). Eine Ärztin ist sogar extra früher zum Dienst gekommen und hat mit uns das Nähen und Knoten an Orangen und Bananen geübt. Auch der Umgang im Team untereinander war (trotz der Arbeitsbelastung) freundlich und respektvoll, auch wenn alle mehr als unzufrieden mit der Situation waren. Nach zwei Wochen wurde ich dann selber krank und habe die Famulatur verkürzt, da der Lerneffekt doch eher gering ist bei derartigem Personalmangel.
Alles in allem ein liebes Team (vielleicht auch typisch für Mediziner, die mit Kindern arbeiten), aber das Krankenhaus als Arbeitgeber mit dieser "Gesundheits"-Politik unerträglich (kein Wunder, dass die OÄ gesagt hat, dass sie wieder zurück in die Schweiz geht, wenn das so weiter läuft...)!
