Ich bin mehr als glücklich über den Entschluss, nach Hall gegangen zu sein! Ich durfte hier einen wunderbaren Monat in einem Team aus sympathischen, berufserfahrenen AnästhesistInnen verbringen, die mir sowohl praktisch als auch theoretisch unheimlich viel beigebracht haben.
Eingesetzt war ich im OP; nur einige wenige Male habe ich auf Eigeninitiative hin an der Schmerzambulanz oder der Prämedikationsambulanz teilgenommen.
Im OP war ich täglich wechselnden Kollegen von der Anästhesie in täglich wechselnden OPs zugeteilt (Unfall, Gyn, Uro, Allgemein..). Dadurch wurde es nie langweilig!
Grundsätzlich machen in Österreich Famulanten weniger am Patienten als in Deutschland oder der Schweiz. Fragt ihr aber freundlich nach und zeigt euch interessiert, werdet ihr vieles selbst machen dürfen. So habe ich während der Ein- und Ausleitung praktisch gelernt: Zugänge legen, Maskenbeatmung, Intubieren, Legen von Larynxmasken, Monitoring, Blasenkatheter legen, Absaugen bei der Extubation, Verabreichen von i.v.Medikamenten unter Supervision...
Theoretisches konnte ich während der OP "hinterm Tuch" sitzend mit dem zuständigen Anästhesisten besprechen. Die Ärzte hier in Hall sind wandelnde Lehrbücher der Anästhesie und Physiologie - nutzt das und stellt Fragen! Manch einer stellt gerne auch mal Fragen zurück und schon ist man in einer Konversation über Beatmungsmodi, Kolloide, Hypotoniemedikation etc.
Wenn es mal nichts zu tun und bereden gab, habe ich den chirurgischen Eingriffen zugesehen und auch hier Querbeet viel lernen dürfen (Sectios, Hüft-TEPs, Whipple-OP, Hernien-OP nach Lichtenstein..). Erwähnenswert ist dabei das ausgesprochen herzliche, hilfsbereite OP Personal, das mir von sich aus Dinge zum operativen Vorgehen erklärt hat, mir Trittbänke hingestellt hat für eine bessere Sicht und immer einen lustigen Spruch auf Lager hatte - ich habe selten so gute Stimmung im OP erlebt!
Mittagessen war immer und ohne Zeitstress im "Culinarium" möglich, wofür man als Famulant nichts zahlen muss.
Das LKH Hall in Tirol hat Personalwohnungen, die zu meiner Zeit aber alle belegt waren. So habe ich für c.a. 350 Euro im gegenüberliegenden Studentenwohnheim der privaten Universität "UMIT" gewohnt, was aufgrund der top eingerichteten Zimmer mit Balkon und der geselligen, studentischen Bewohner die beste Entscheidung war!
Ein weiterer Pluspunkt an Hall ist die Lage: umgeben von Bergen inmitten Tirols. Schwimmbäder, Seen, Radwege und Touristische Attraktionen vor Ort. Innsbruck liegt 8 Minuten mit dem Zug entfernt und ist definitiv mehr als nur einen Ausflug wert.
Fazit: in der Anästhesie in Hall würde ich jederzeit wieder famulieren und kann sie jedem nur wärmstens empfehlen, der eine gute, lehrreiche Zeit haben will.
Bewerbung
C.a. ein halbes Jahr im Vorraus, kürzer sicher auch möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Braunülen legen
